Louise Fellner hatte einen sehr verständnisvollen Arzt, der ihr zugehört hat.
Hab dann stattdessen gesagt: „Gut, dann verlegt mich bitte heimatnah.“
Also wurde ich dann aus dem einen Krankenhaus ins nächste verlegt. Zum
Glück traf ich dann dort auf einen sehr verständnisvollen Internisten,
der sich den Entlassungsbrief aus dem anderen Krankenhaus zwar
durchgelesen hat. Da stand letzten Endes nichts mehr drin von Verdacht
auf Bauchspeicheldrüsenkrebs oder sonst irgendetwas, sondern nur noch
Schmerztherapie, Kostaufbau. So nach dem Motto, stellt sie ruhig, gebt
ihr was zu essen, alles wird gut. Wie gesagt, dieser Arzt war sehr
verständnisvoll, faltete den Brief zusammen, legte ihn auf meinen
Nachtschrank und sagte: Jetzt erzählen Sie mal. Ich hab ihm dann die
Kurzversion der ganzen Geschichte erzählt und er sagte: „Gut, die haben
ja jetzt nun in dem anderen Krankenhaus schon alles Mögliche gemacht,
aber eins haben sie noch nicht gemacht: Eine Darmspiegelung. Und die
machen wir morgen.“ Und wie ich dann nach der Darmspieglung wieder auf
dem Zimmer aufgewacht bin, saß der Arzt schon neben dem Bett und sagte:
„Ich kann ihnen sagen was los ist: Sie haben Morbus Crohn."