Josef Kunkel berichtet von seiner schwierigen Arztsuche.
Und dann über die Krankenkasse, habe ich
dann so eine Anfrage gemacht und habe eine Liste von, na ja, zehn Ärzten
gekriegt, [Ort, Bundesland], die mich behandeln können und habe
angefangen, die so nach der Reihenfolge abzuarbeiten. So, dann war ich [Ort] - habe ich antelefoniert. Die waren am Telefon schon ganz
lieb. Darmzentrum-Unterlagen hingeschickt. Dann kam die Antwort: Ich bin noch
verkehrt, ich habe noch keinen Krebs. So also, es ist schon komisch manchmal. So, dann war ich in [Ort] Krankenhaus und
die haben mir das erste Mal erklärt, was ich habe. Wie es um mich überhaupt steht. So, und Material, jede Menge Material
mitgegeben, zum Essen, Verhaltenssachen,
Ratgeber, diese ganzen Heftchen, die es eben so gibt. Da war ich mittlerweile im zweiten Jahr, wo ich dann so langsam erfahren habe,
was ich überhaupt habe. Und das ist schon schwierig gewesen so, nicht. Weil- eigentlich hatte ich ja
erwartet, dass der Hausarzt mir hilft. Der macht ja nur, was ich brauche, was
ich habe, was ich benötige und dann war es das gewesen so. Na ja, und dann kam
das nächste Problem. Die Krankenkasse will nicht, dass Leute ambulant im
Krankenhaus behandelt werden, sondern man muss schon Krankenhauspatient sein
oder eine spezielle, hier so, Überweisung haben. Und dann hat sich bei mir die Sache so beendet in [Ort], im Krankenhaus, in
diesem Darmzentrum. Und als Krönung wurde ich dann so langsam unruhig, das habe
ich richtig gemerkt, wie das bei mir innerlich losging. Und durch Zufall bin ich
dann- ist bei uns auch eine Kreisstadt, nach [Ort], gekommen und der
Krankenhauschef, der behandelt Colitis ulcerosa. Und Morbus darf er nicht, aber
er macht es. Und dann meldet man sich eben an und er kann eben mit allen Mitteln vom
Krankenhaus untersuchen. Das ist eben das Gute. Und dann kriegt man sofort
einen Befund mit und der Hausarzt muss machen. Und mein Hausarzt war dann
ziemlich überfordert, mit diesen ganzen Medikamenten und was nicht alles so. Das
war schon schwierig.