John Rössler ist nicht zum Arzt gegangen, weil er gar nicht an eine schwerwiegende Darmerkrankung gedacht hat.
Eigentlich habe ich gar keine Zeit gehabt drüber nachzudenken. Bei uns sind so April, Mai, Juni im Betrieb so die dicksten Monate, wo wir echt wahnsinnig zu tun haben. Da habe ich das einfach als so gegeben hingenommen. Ich fand das zwar auch nicht toll. Deshalb, wenn ich Zeit gehabt hätte mehr, wäre ich vielleicht auch eher zum Arzt gegangen und denn war jetzt die Amerikareise auch geplant. Das war mir auch wirklich sehr wichtig irgendwie. Da war ich zum Schulabschluss meiner Tochter und das wollte ich auch unbedingt. Habe ich mich auch sehr darauf gefreut. Habe sie aber im Endeffekt da auch gar nicht genießen können, weil mir ging es da irgendwie auch schon nicht so gut. Und wie gesagt, auch in der Nachbarschaft der Darmkrebstod des Nachbarn. Da denkt man doch schon mal über andere Sachen manchmal nach. Das hat mich schon auch einmal sehr getroffen, weil ich den auch schon so lange kannte. Und dann guckte man sich ja auch so selber das so an, was bei einem selber passiert und dem konnte man ja auch nicht so- konnte man nicht helfen. Da habe ich auch immer so mal, ob ich zum Arzt gehe, echt. Oder ob ich das denn vielleicht doch erst mal noch in die Ecke schiebe. Das war auch so eine Sache, weil da schreit ja nicht gleich einer: „Ich bin eine Colitis ulcerosa." Nee, das sind ja nur Symptome. Das kann ja immer so auf viele Sache hindeuten. Mir war schon auch klar, dass da irgendwas im Busch war. Was schon nicht mehr so ganz auszusitzen ist.