Eda Kreutzer musste in einer fremden Stadt in einem Kaufhaus immer wieder auf Toilette.
Dadurch, dass ich immer im Voraus geplant habe. Ich kann mich erinnern,
das war damals in Stadt [Name]. Wir sind damals durch die Stadt
gelaufen, ich sage zu meinem Mann: “Du, ich muss mal auf Toilette.” “Ja,
komm.” Da war der Kaufhof. Da sind wir hin. Das fing schon an mit
Krämpfen und so mit ein bisschen Durchfall. „Ja“, denke ich mir, „stell
dich nicht so an. Mensch, genieß den Tag.“ Ich glaube, ich war keine
zehn Minuten aus dem Gebäude draußen, ich musste schon wieder. Und so
ging das, glaube ich, zwei Stunden. Wir sind nicht aus diesem Geschäft
weggekommen und haben das dann später Stadt [Name]-Syndrom genannt.
Egal in welche Stadt wir gegangen sind, das fing immer an, und ich habe
gesagt: „Also gibt es doch gar nicht. Ich kann nicht in eine Stadt
gehen, ohne dass ich normal durch die Läden gehen kann." Und dann musste
ich wirklich den Hebel umschalten und sagen: „Jetzt reiß' dich
zusammen. Du musst nicht. Genieß es einfach." Aber das hat lange
gedauert, bis das sich normalisiert hat. War ganz schlimm.