Amalia Golz sagt, es gebe Menschen, die Angst haben, sich bei ihr anzustecken, und solche, die sie in Watte packen wollen und bedauern.
Ja, das war gerade in der Anfangszeit, was Schulkameraden
oder auch Klassenkameraden in der Berufsschule- Ich hatte also den Eindruck, da
waren Einige, die Angst hatten, sich bei mir anzustecken, obwohl es ja
absoluter Schwachsinn ist. Es ist keine Krankheit, die irgendwo ansteckend ist,
aber die gingen wirklich auf Abstand. Wir sind nicht mehr zusammen heraus
gegangen und ich habe auch nach meiner Rebellionsphase wirklich in meinem
Freundeskreis komplett aussortiert. Es sind viele, die mit dieser Erkrankung
einfach nicht umgehen wollen. Es gibt auf der einen Seite Leute, die einen
ausgrenzen aus Angst, man könnte sich eventuell anstecken und dann gibt es die
andere Sorte, die genauso schlimm ist, die einen in Watte packen wollen und die
habe ich wirklich komplett aussortiert aus meinem Freundeskreis. Weil das
brachte mir nichts und ehe ich mich weiter herunter ziehen lasse oder im
Selbstmitleid zerfließe. Das - nee, das war es einfach nicht. Ich brauche Leute
um mich, die mir auch mal zwischendurch richtig in den Hintern treten. Niemand,
der mich bedauert. Sondern jemand, der mich zwar auffängt, aber auf der anderen
Seite mich auch mal treten kann.