Amalia Golz lässt sich nicht operieren, da sie hofft, dass durch den Fortschritt der Medizin in Zukunft eine risikoärmere Behandlungsalternative entwickelt wird.
Ja, ich habe- gebe auch heute nicht die Hoffnung auf. Deswegen
bin ich ständig im Internet unterwegs. Es gibt ja jetzt neue Ansätze, die
Stammzellentherapie. Klar, momentan ist noch alles in den Kinderschuhen. Aber
wer weiß. Vielleicht, wenn ich zehn Jahre meinen Darm noch behalte, ist
vielleicht es irgendwann soweit ausgereift, dass man diesen kaputten Darm
vielleicht doch noch regenerieren kann und ihm helfen kann. Nur wenn er einmal
weg ist, dann kann man nichts mehr machen. Dann kommt über kurz oder lang durch
die Crohn–Komponente-, da gehe ich von
aus. Selbst wenn man einen Pouch macht, der
wird wahrscheinlich eine Pouchitis ausbilden. Das hatte mir also ein Arzt im
Klinikum auch gesagt, dass er damit rechnet. Halt durch den Schweregrad meiner
Erkrankung. Und wenn das dann immer weiter geht, wenn immer mehr weggenommen
werden muss, habe ich irgendwann das Kurzdarmsyndrom und da möchte ich nicht so
gerne herein rutschen. Und die Darmtransplantation steckt ja auch noch in den
Kinderschuhen. Da ist die Überlebensrate ja auch nicht besonders hoch, aber ich
habe trotz alledem die Hoffnung. Irgendwann ist die Medizin so weit, dass die
auch dieses Problem beheben werden können. Die haben schon so vieles geschafft.
Und gerade Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, das sind ja Erkrankungen, die
immer häufiger vorkommen.