Botschaften an andere Betroffene
Alle teilnehmenden Frauen haben in den Interviews sehr eindrücklich und reflektiert von ihren Erfahrungen mit der Erkrankung Brustkrebs berichtet. Immer wieder betonten sie, dass sie einen Weg gegangen sind, der ganz individuell für sie passt. Mit ihren Geschichten wollen sie auch anderen Betroffenen Mut zusprechen und Möglichkeiten aufzeigen: Was hat ihnen in der Zeit der Behandlung geholfen? Was ist wichtig im Umgang mit der Diagnose? Wie kann vielleicht ein Neuanfang aussehen? Hilfreich war für mehrere Frauen, bei der Mitteilung der Diagnose zu wissen, dass Krebs heute weder ein Notfall noch ein Todesurteil ist.
Dagmar Schiffer weiß: Brustkrebs ist kein Notfall und in jedem Stadium behandelbar.
Doris Teller findet, dass Kämpfen sich lohnt.
Wie Doris Teller nutzen einige betroffene Frauen das Bild des Kampfes, um die Diagnose Brustkrebs zu bewältigen. Andere, wie Eva Manz, versuchen, den Krebs nicht als Feind zu betrachten, sondern ihn in positive Energie umzuwandeln.
Eva Manz versucht, den Krebs in positive Energie umzuwandeln.
Während manche es vorzogen, nicht zu viele Informationen einzuholen, empfehlen die meisten Interviewpartnerinnen, sich für die akute Behandlungsphase umfassend zu informieren. Viele Interviewpartnerinnen äußern, wie wichtig es sei, sich hierbei Zeit zu nehmen.
Für Ute Schuhmacher gilt es, nach der Diagnose einen klaren Kopf zu bewahren.
Helga Dietrich findet, man solle der Krankheit mit offenen Augen begegnen.
Monika Hechstein findet, dass zu viele Informationen sich nachteilig auswirken können.
Für viele der Interviewpartnerinnen war es wichtig, offensiv mit der Erkrankung umzugehen und mit Anderen darüber zu sprechen: mit Ärzt*innen, in der Familie, mit anderen Betroffenen, vielleicht auch in einer Selbsthilfegruppe. Manche warnten davor, sich nicht durch „Horrorgeschichten“ Anderer verunsichern zu lassen, weil jeder Mensch anders reagiere. Alina Schiller war es wichtig, ihre Angehörigen intensiv einzubeziehen und sagt, dass man alles kommunizieren könne.
Bianca Winkler hat es gut getan, offensiv mit der Erkrankung umzugehen.
Alina Schiller ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und ihre Bedürfnisse mitzuteilen.
Tova Goldblum ermutigt andere Betroffene, viel über ihre Situation zu reden.
Jasmin Nussing hat sich das Ziel gesetzt, im Umgang mit der Erkrankung positiv zu bleiben.
Interviewpartnerinnen, die sich nicht in einer Selbsthilfegruppe Unterstützung suchten, bauten sich vielfach anderweitig soziale Hilfsnetze auf.
Elke Ferch hat gelernt, Andere um Hilfe zu bitten.
Betroffene reagieren in bestimmten Situationen sehr unterschiedlich und es sind individuelle Einstellungen, die den Umgang mit der Erkrankung prägen. Daher betont Alina Schiller, dass es helfen kann, zu wissen, man ist nicht alleine, aber dass jede Person ihren eigenen Umgang habe.
Betroffene sollen den Blick nach vorne richten, rät Gabriele Ohler.
Das positive Denken wird von mehreren Frauen als wichtig erachtet. Allerdings kann man sich, wie Gudrun Altmann, davon auch unter Druck gesetzt fühlen. Trotzdem hilft ihr der Glaube, wieder gesund zu werden.
Silke Winter sagt, dass alles erlaubt sein muss.
Weitere Anregungen, was Betroffene als hilfreich empfinden, finden Sie im Thementext „Ernährung, Sport, innere Haltung“ (Ernährung, Sport und innere Haltung).