Ulrike Blessinger hätte als Freischaffende einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen können.

Ich hatte damals sogar eine Berufsunfähigkeitsversicherung und habe mir das gut überlegt, auch mit meinem Versicherungsvertreter durchgesprochen, aber er sagt: "Solange Du an der Luft bist, gehen kannst, solange Du schreiben kannst", ich bin ja auch im Erstberuf noch [Medienberuf], "da greift die noch lange nicht." Und erst dann über die Arbeit in der Selbsthilfe habe ich erfahren, dass es da einen Fonds gibt über die Krebsgesellschaften, an den ich mich hätte wenden können.
Aber da war meine Krankheitsgeschichte schon längst gelaufen. In dieser Akutphase ist man als selbstständig Freischaffender absolut überfordert, sich um so etwas noch zu kümmern. Denn das heißt: Ganz viele Anträge stellen, Informationen einholen. Darum ist mir ja auch die aktive Arbeit in der Selbsthilfegruppe so wichtig.
Und mittlerweile gibt es ja auch diese Breast Care Nurses in den Brustzentren, in den Kliniken als Verbindungsstück zwischen der Sozialstelle, zum Beispiel und Krebsgesellschaften, die einen darauf hinweisen und sagt: "Übrigens, da gibt es etwas, da kann man Anträge stellen." Aber das gab es ja damals alles noch nicht. Das ist ja bei mir jetzt acht Jahre her, da kam das ja alles gerade so erst ins Rollen.