Thomas Bergmann durchlief einige Stationen in der Gesundheitsversorgung, bevor der Verdacht auf Brustkrebs fiel und er zu einem Gynäkologen geschickt wurde.
Ja, die ersten Anzeichen habe ich tatsächlich gespürt, das muss 2011 gewesen sein, wenn ich so zurückblicke. Da hatte ich auf einmal eine Veränderung an der rechten Brustwarze gespürt, die Brustwarze war eingezogen und es trat ein Sekret aus. Dann bin ich zu meinem Hausarzt gegangen, der sagte, oh ja, keine Ahnung, geh mal zum Urologen, das ist der Frauenarzt für Männer, der kann dir schon weiterhelfen. Ja, ich da hin, Termin gemacht, ging relativ kurzfristig, sagte er, ja, puh, das ist eine Entzündung der Brustdrüse, kommt mal vor, nehmen Sie mal Antibiotikum und dann wird das schon wieder. Gemacht, getan und tatsächlich, die Beschwerden waren weg. Zwei Jahre später genau das Gleiche wieder, ich wieder gleich zum Urologen, der sagt: "Ist ja seltsam, aber nehmen Sie mal nochmal Antibiotikum." Habe ich auch gemacht, getan, aber da gingen die Beschwerden nicht weg und es war eine Verhärtung zu spüren. Und dann ging es ja los. Da wusste er nicht so richtig weiter, was er machen sollte, hat mich dann nach [Stadt A] ins [Klinikum A] zu einem plastischen Chirurgen überwiesen. Auf die Überweisung hatte er "Brustverkleinerung" draufgeschrieben, natürlich in medizinischer Sprache, dass ich das gar nicht verstehen konnte. Der wurde dann stutzig und fragte dann so, ob vielleicht in der Verwandtschaft in der Familie schon mal Brustkrebs aufgetreten war. Und tatsächlich die Schwester meines Vaters hatte das, allerdings auch im relativ hohen Alter schon, aber naja, da war was. Und dann wurde er dann doch stutzig, hat Kontakt mit den Gynäkologen aufgenommen und ja, die haben dann gleich veranlasst, dass ich zur Mammografie und zum Ultraschall geschickt wurde. Das ging alles relativ zügig. Und ja, da konnte ich mir das gar nicht vorstellen, weil ja, ich hatte zwar schon mal gehört, dass Männer auch Brustkrebs bekommen können, aber irgendwie stellt man sich das nicht vor, dass einen das selber trifft. So eine Krankheit, die so selten ist bei Männern. Na ja, irgendwie nach einer Woche kam dann das Ergebnis tatsächlich. Es war positiv, also muss behandelt werden.