Thomas Bergmann begegnet in seinem Freundeskreis unterschiedlichen Reaktionen.
Ja, das war auch ganz unterschiedlich. Wie ich vorhin schon erwähnte, man kommt sich so ein bisschen vor wie so ein Aussätziger und merkt auch, dass die nicht richtig wissen, wie sie einen behandeln sollen. Es gab wenige, die tatsächlich dann mal zu mir gekommen sind und mich auch mal besucht haben, aber es waren tatsächlich wenige. Ich hab mehrere Gruppen oder Freundeskreise, sag ich mal so. Einen so, das ist so ein Männerclub, den haben wir mal gegründet an, ich glaube, mein 28. Geburtstag war das. Das war so der harte Kern, der übergeblieben ist. Und da haben wir gesagt, das ist komisch, immer die gleichen, die hier sind, wir machen mal einen Club. Und da haben wir einen Namen gesucht und sind dann auf Club 2000 gekommen, weil 2000 war noch so weit weg (lachend) und den gibt es heute noch. Ja, und wir treffen uns immer noch regelmäßig, sind sieben Männer und so. Ja, zu Anfang haben wir uns relativ oft getroffen und dann war es so einmal im Jahr, dass wir es noch geschafft haben. Jetzt in diesem Jahr sind wir gerade bei der zweiten Runde und treffen uns abwechselnd bei jedem zu Hause. Da wird auch mal ein Bier getrunken und ein Jägermeister oder sowas (lachend). War früher aber auch schlimmer, ist auch nicht mehr so doll. Die meisten müssen dann Auto fahren und können nichts trinken und so. Und ja, bei denen war das eigentlich gar kein Problem. Aber das kommt wahrscheinlich auch daher, weil da auch einige Schicksale sind. Zum Beispiel der eine Kumpel, der hat durch eine Sepsis beide Unterschenkel verloren, den hat es auch ganz hart erwischt. Seine Frau war Dialysepatientin, hatte Sarkoidose und ist auch relativ jung gestorben vor zwei Jahren jetzt. Und ein anderer Kumpel, bei dem sind schon zwei Frauen verstorben auch an Krebs, eine an Brust-, eine an Lungenkrebs, und ja, die haben selber schon solche Schicksalsschläge mitgemacht und die kennen sowas. Und da spricht man dann auch halt mal drüber. Aber man merkt immer mit Leuten, die noch nie Kontakt mit solchen Krankheiten gehabt haben - und gerade Krebs ist ja irgendwie ein, ja, ganz, ganz empfindliches Thema, weil viele einfach Angst davor haben.