Für Sonja Zeiss-Wengler kommt Funktion vor Ästhetik: Sie entschied sich erst einmal gegen einen Brustaufbau.
Und als ich dann in dieses Krankenhaus kam, wo dieser Arzt mich dann halt operiert hat, war es klar, da ich keine Privatpatientin war, dass ich nicht auf seiner Abteilung liege. Und die Ärzte dieser Abteilung wollten dann aber Zugriff auf mich haben und fingen dann an: "Sie machen jetzt erst einmal eine neoadjuvante Chemotherapie. Und überhaupt, ein Brustwiederaufbau muss doch gemacht werden." Und ich habe gesagt: "Nein, nein." Also neoadjuvante Chemotherapie war noch gar kein Thema. Da hat mir noch niemand etwas davon gesagt. Ich wüsste jetzt auch nicht warum, weil mein Tumor ist unter einem Zentimeter. Ich weiß, ich hatte einen multizentrischen Tumor, also einen, der in mehreren Quadranten war, viele kleine Tumore könnte man auch sagen. Das war auch der Grund für die Amputation, aber ich habe keinen Sinn gesehen für eine neoadjuvante Chemotherapie und habe gedacht: Nein, ich war einfach auch noch gar nicht an dem Punkt. Chemotherapie, Bestrahlung, das war für mich weit weg, das war jetzt gar kein Thema.
Für mich stand an: Operation. Und Wiederaufbau? Ich habe gesagt: "Also, ich beabsichtige überhaupt nicht, einen Wiederaufbau machen zu lassen, weil ich bin [Beruf] und kann ganz klar sagen, für mich geht da Funktion vor Ästhetik." Hört sich vielleicht jetzt auch komisch an. Aber ich weiß einfach, was weiß ich, mit wie viel Funktionsverlust so ein Wiederaufbau, wenn ein Muskel versetzt wird, einfach auch verbunden ist. Ich habe einfach einige Patientinnen behandelt, die dann Kapselfibrosen und ähnliches hatten, wo ich sagte: "Also, weder kommt Silikon in meinem Körper, noch wird ein Muskel vom Rücken nach vorne verlegt oder vom Bauch nach oben verlegt. Das kommt alles bei mir nicht in Frage, ich bin froh, wenn diese Operation hinter mir ist. Ich will auch kein weiteres, größeres Risiko und mehr Funktionsverlust als unabwendbar." Und da waren die Ärzte sehr überrascht darüber: "Ja, Sie sind doch aber noch so jung und so." Da habe ich gesagt: "Genau und ich brauche meinen linken Arm noch und ich brauche meine Funktionen noch."
Und das fand ich dann sehr gut, dass der operierende Arzt mir sagte: "Sie müssen das jetzt auch gar nicht entscheiden. Wenn Sie in zwei, drei Jahren sagen: "Und jetzt möchte ich doch einen Wiederaufbau.", können Sie den auch in zwei, drei Jahren noch machen. Das ist ein Thema, mit dem Sie sich tatsächlich jetzt nicht auseinandersetzen müssen." Und das ist etwas, wo ich eigentlich der Meinung bin, dass viele Patientinnen viel zu wenig in diese Therapieentscheidungen mit einbezogen werden. Also, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden: "Wir machen jetzt dies, wir machen jetzt das, wir machen jetzt jenes."
Für mich stand an: Operation. Und Wiederaufbau? Ich habe gesagt: "Also, ich beabsichtige überhaupt nicht, einen Wiederaufbau machen zu lassen, weil ich bin [Beruf] und kann ganz klar sagen, für mich geht da Funktion vor Ästhetik." Hört sich vielleicht jetzt auch komisch an. Aber ich weiß einfach, was weiß ich, mit wie viel Funktionsverlust so ein Wiederaufbau, wenn ein Muskel versetzt wird, einfach auch verbunden ist. Ich habe einfach einige Patientinnen behandelt, die dann Kapselfibrosen und ähnliches hatten, wo ich sagte: "Also, weder kommt Silikon in meinem Körper, noch wird ein Muskel vom Rücken nach vorne verlegt oder vom Bauch nach oben verlegt. Das kommt alles bei mir nicht in Frage, ich bin froh, wenn diese Operation hinter mir ist. Ich will auch kein weiteres, größeres Risiko und mehr Funktionsverlust als unabwendbar." Und da waren die Ärzte sehr überrascht darüber: "Ja, Sie sind doch aber noch so jung und so." Da habe ich gesagt: "Genau und ich brauche meinen linken Arm noch und ich brauche meine Funktionen noch."
Und das fand ich dann sehr gut, dass der operierende Arzt mir sagte: "Sie müssen das jetzt auch gar nicht entscheiden. Wenn Sie in zwei, drei Jahren sagen: "Und jetzt möchte ich doch einen Wiederaufbau.", können Sie den auch in zwei, drei Jahren noch machen. Das ist ein Thema, mit dem Sie sich tatsächlich jetzt nicht auseinandersetzen müssen." Und das ist etwas, wo ich eigentlich der Meinung bin, dass viele Patientinnen viel zu wenig in diese Therapieentscheidungen mit einbezogen werden. Also, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden: "Wir machen jetzt dies, wir machen jetzt das, wir machen jetzt jenes."