Bei Silke Winter hat sich durch die Krebserkrankung ihr beruflicher Hintergrund bestätigt und spezifiziert.
Wie gesagt, ich habe also auch beruflich mit dem Thema in irgendeiner Form zu tun. Ich habe also auch mit Leuten zu tun, die teilweise schwerst chronisch erkrankt sind. Und auch da zeigt sich mir diese Stärke. Also wo ich auch denke, das ist auch meine gesellschaftliche Aufgabe, dass ich auch das Bild ein bisschen verändern müsste, was man da so zeichnet von chronischer Erkrankung. Oder auch so, ich werde ganz oft gefragt: "Ach, warum beschäftigst du dich denn immer noch mit dem Thema?" Oder: "Warum machst du denn jetzt das Thema? Das ist doch gruselig. Es gibt doch ganz viele schöne Themen.“ Wo ich dann sage: "Ja, das liegt aber auch an dem Bild, was so in der Gesellschaft kursiert." Weil viele Leute denken, wenn sie sowas hören von Hospiz, von Krebs, von schwerer Erkrankung, das wirkt, das ist das einzige Tal von Tränen/ Ich will absolut nichts verklären. Natürlich ist das alles nicht schön und natürlich ist es ein sehr schweres Thema. Das ist ja keine Frage. Man muss sich darauf einlassen. Aber wenn man sich darauf einlässt, merkt man auch, erstens ist es ein Thema, was alle angeht, ob sie wollen oder nicht. Es geht alle was an. Und man merkt wirklich, es ändert den Blick aufs Leben.