Silke Winter sagt, dass alles erlaubt sein muss.
Eine Botschaft. Vielleicht einfach nur, dass es schwierig ist, dass es vielleicht gerade keine Botschaft gibt, würde ich vielleicht mit auf den Weg geben. Man kann sich, glaube ich, auch schnell verrückt machen. Ich habe jetzt auch im beruflichen Kontext nochmal viel zu dem Thema optimistisch bleiben gelesen. Ich glaube, das ist auch eine Frage, vielleicht auch gerade für Krebspatienten. Also es muss alles erlaubt sein. Das ist auch eine Botschaft, die meine Ärztin verbreitet hat. Auch das Thema Ängste oder auch das Thema Trauer, das hat meine Ärztin, also meine Onkologin meine ich jetzt, hat ganz stark gemacht, dass das absolut nichts Psychiatrisches ist, wenn die Leute Angst haben oder traurig sind oder Zweifel haben, sondern dass das im Rahmen des Krankheitsprozesses/ also die Rezidiv-Angst ist ja etwas, was dazugehört. Und genauso ist es eben mit optimistisch, denn ich glaube, das kann die Leute sehr unter Druck setzen, wenn sie denken, sie müssen kämpferisch bleiben, sie müssen optimistisch bleiben, es wird schon alles. Ich glaube, und das hat auch der Bereich, in dem ich jetzt selber tätig bin, gezeigt, dass irgendwie phasenweise alles mal vorkommen kann. Ich glaube eher, es ist die Gefahr, dass sich die Leute unter Druck setzen, zu denken, sie müssten irgendwie sein. Ich glaube, das ist auch dem Krankheitsprozess nicht dienlich in so einer Situation. Es bündelt auch nochmal Kräfte, die besser woanders eingesetzt werden sollten. Also Ressourcen, ich meine, man braucht ja Ressourcen, um damit fertig zu werden. Und wenn ich jetzt ständig überlegen würde, ich kann aber nicht optimistisch sein oder ich sehe das nicht so und so, sondern ich sehe es so und so. Wenn dann die Leute denken, das wird von mir erwartet, hier sehe ich eher die Gefahr.