Sabine Buck sprach sofort im Büro über ihre Diagnose und ging weiterhin arbeiten, um sich abzulenken.

Na gut, hier im Büro habe ich es sofort gesagt, was Sache ist und mein damaliger Chef fand das brutal, wie ich da so offen und ehrlich damit umging. Er sagte: "Ja, und jetzt sitzen Sie hier?" Ich sagte: "Ja, was soll ich denn machen? Soll ich jetzt nach Hause gehen und heulen? Davon wird es auch nicht besser. Ich arbeite jetzt so lange, bis ich dann ins Krankenhaus gehe und dann gucken wir einmal weiter."
Also das fand er völlig irre, dass ich da auch so offen damit umging und es allen gleich erzählt habe und so. Oder gesagt habe: "Also ich muss ins Krankenhaus, mich operieren lassen und falle dann halt eine ganze Zeit lang aus." Und aus dem und dem Grund.

Sie haben zuerst Ihren Chef gesprochen?

Ich habe eigentlich zuerst mit meiner Chefin gesprochen, weil die auch bei uns die Personalsachen macht und da eigentlich dann die erste Anlaufstelle ist. Und als dann klar war, was Sache ist, habe ich es ihm dann natürlich auch gesagt: "Also, so sieht es aus und ich bin dann halt ab November oder so etwas dann halt weg für mindestens einmal so circa ein halbes Jahr."
Und ja, er stand dann unten bei mir am Schreibtisch und er sagte: "Ja, wie kannst Du jetzt noch arbeiten?" Ja, ich sagte: "Warum denn nicht? Das ist das, was mich jetzt gerade ablenkt. Ich muss jetzt arbeiten. Soll ich zuhause sitzen, also das bringt es jetzt auch nicht." Aber das fand er total irre irgendwie, dass ich da so offen mit umgegangen bin. Er hat dann nachher selber einen Tumor, einen Hirntumor, gehabt und ist dann da auch genauso offen damit umgegangen.
Also wahrscheinlich hat er schon gesehen, na ja, man kann das schon machen und also mittlerweile ist er verstorben an dem Hirntumor, leider. Aber da hat er gesehen, wie gut man das mit Offenheit machen kann. Und das- in-mich-hinein-Fressen hätte nichts gebracht. Ich musste es ein bisschen kommunizieren.