Nicole Bissinger hat selbst ein Buch veröffentlicht, um anderen Betroffenen zu helfen.

War das auch eine Motivation, das Buch dann zu veröffentlichen?
 
Sicherlich, ja, ja, sicherlich, weil es mir ja geholfen hat. Also ich merke jetzt auch im Bekanntenkreis oder auch weitläufigen Bekanntenkreis, wie so kommt: "Ach [Name der Interviewpartnerin], ich habe Dein Buch jetzt bestellt für eine Freundin, weil ihre Mutter Krebs hat oder die selber Krebs hat." Und auch die Gedanken, die dann so von den Bekannten kommen: "Meinst Du eigentlich, ich kann das Buch der schenken? Kommt das dann gut an?" Dann sage ich: "Du, das weiß ich nicht. Also bei mir wäre es gut angekommen, aber frage sie doch, weil nicht jeder will so ein Buch lesen oder ist in der Lage zu lesen."
Ich war nicht in der Lage, mir Wissen im Internet anzueignen und manche anderen sind nicht in der Lage so ein Buch zu lesen, weil sie auch in dem Moment einfach gar nicht die Wahrheit ertragen können. Und ein paar Monate später sieht es schon wieder ganz anders aus. Manche Gesunden oder manche Frauen, die gesund geworden sind, können das dann erst lesen.
Und dann gibt es auch welche, die es nie lesen können und sich nie damit konfrontieren und auch nicht darüber reden wollen. Aber klar, ich habe das in erster Linie für mich gemacht, mir hat es geholfen meine Krankheit zu verarbeiten. Aber klar ist die Motivation, dass ich anderen helfe und ich weiß ja, das Buch wird kein Bestseller, aber es kommt sicherlich immer wieder in die richtigen Hände.