Miriam Sulz-Brecht hatte großen Respekt vor der Chemotherapie, war aber bei der ersten Anwendung dann entspannt.
Klar, vor der Chemo, also da hat man schon großen Respekt. Man kennt Krebskranke oder ich kannte Krebskranke aus Filmen und die waren alle immer bleich und haarlos und haben sich übergeben und sind dann auch oft gestorben. Aber ich war auch echt ein bisschen krass drauf, das haben mir einige gesagt. Ich habe dann am Vorabend meiner Chemo noch einen Film gesehen, wo es um eine Krebspatientin ging, die dann auch gestorben ist. Und da haben auch einige gesagt: "Wie kannst Du das machen?" Aber ich weiß nicht, das war für mich eine Art der Auseinandersetzung damit. Zur Chemo selbst bin ich dann eigentlich ganz entspannt gegangen. Die Untersuchungen waren dann alle abgeschlossen, ich hatte dann meinen Port eingesetzt, ich hatte mein Eierstockgewebe abgegeben. (...) Also man musste schon so ein bisschen organisieren und gucken: Wer macht was? Ich meine, es waren auch furchtbar viele Leute da, die Hilfe angeboten haben. Und manchmal musste man die nun einmal auch in Anspruch nehmen. Vor meiner ersten Chemo war ich wirklich ziemlich entspannt, weil ich hatte erstens keine Ahnung, was mir blüht und zweitens habe ich gedacht: Noch habe ich ja nicht so viele Mittel intus, das kann jetzt beim ersten Mal nicht so schlimm werden.