Miriam Sulz-Brecht wollte mit dem Kinderwagen nicht als Krebskranke erkennbar sein und trug anfangs eine Perücke.

Und dann kam natürlich auch das beliebte Thema Haarausfall. Da hatte ich am Anfang auch große Probleme mit, weil ich gesagt habe: "Ja, wenn dann die Haare weg sind, dann sieht man es." Und ich wollte eigentlich nicht mit meinem Kinderwagen durch die Gegend gehen und als Krebskranke identifiziert werden. Das war mir anfangs wirklich ein Problem. Ich weiß, da gibt es auch Frauen, die sind da von Anfang ganz selbstbewusst und gehen mit ihrer Glatze durch die Gegend, aber mir war das alles zu viel auf einmal. Ich wollte auch keine mitleidigen Blicke haben, dass man mich anguckt und denkt: Oh Gott, was ist denn da jetzt los?
Das heißt, wir sind dann zusammen ins Perückenstudio gegangen und haben für mich eine Perücke ausgesucht. Im Nachhinein haben wir uns da falsch entschieden beim Modell, muss ich sagen, weil ich habe mich selber nicht mehr wiedererkannt. Aber zu dem Zeitpunkt waren mein Mann und ich uns einig, dass es die Perücke ist.
Weil bei einer Perücke geht es eigentlich darum, dass sie möglichst so aussieht, wie man halt auch vorher aussieht, damit es eben nicht auffällt. Und von der Haarfarbe her- und im Nachhinein habe ich mir gedacht: Ich habe meine Haare immer heller gefärbt, hätte ich einmal besser eine hellere Perücke genommen. Das wäre absolut in Ordnung gewesen. Und so sah ich halt aus, wie ein fremder Mensch. Also meine eigene Mutter hat mich nicht erkannt. (…)
Und das ist eine andere Person, finde ich. Ich meine, das ist auch einmal nett, sich zu verkleiden, aber ich habe mich von der Perücke recht schnell gelöst. Und dann bin ich so rumgelaufen.