Melanie Thiel hat viele Gesprächspartnerinnen, die ihr helfen.

Also was mich halt zu dem Schluss bringt- oder was mich darin bestärkt, so offen damit umgegangen zu sein, ist, dass ich deswegen viel mehr Unterstützung erfahren habe, als sie es vielleicht hatte.
Dadurch, dass sie nie jemanden an sich heran gelassen hat oder dass sie es niemandem gesagt hat, konnte sie auch nicht so viel Hilfe bekommen, wie ich sie bekommen habe. Denn wenn man es halt offen nach draußen trägt- manche wenden sich vielleicht auch von einem ab, was ich nicht erlebt habe, aber viele sagen einem auch: "Ich möchte Dir helfen, wo auch immer Du möchtest."
Und man hatte halt Gesprächspartner an jeder Ecke, wenn man es gebraucht hat. Mir hat das sehr geholfen. Deswegen brauchte ich auch keine Therapiestunden. Also ich bin auch auf Wunsch meiner Haushaltshilfe, auf Wunsch meines Mannes, auf Wunsch von Freunden dann auch nach meinem Krankenhausaufenthalt noch mal zu einem Therapeuten gegangen und hatte eine Sitzung.
Und ich habe ihm aber auch von vornherein gesagt, dass ich jetzt eigentlich keinen Bedarf sehe, dass ich das jetzt eigentlich nur für meine Familie und meine Freunde mache, damit die Ruhe geben. Und auch er war der Meinung, ich hatte keine Sitzung nötig.
Also er hat gemeint, ich habe alles recht gut selber im Griff. Aber das ist halt auch wieder dieses: Ich kann schlecht etwas aus der Hand geben. Und das war dann da auch so. Ich habe gesagt: "Nein, ich kann das alles gut alleine bewältigen." Und ich war ja nicht alleine. Ich hatte ja Leute zum Reden.