Marion Pfulding mag keine Chats und besorgte sich Informationen über die Broschüren der Krebshilfe.

Das bringt mich gerade auf ein Thema, nämlich der Informationsbeschaffung. Jetzt haben Sie dort einfach Prospekte ausliegen sehen. Wie haben Sie das sonst gemacht? Wie sind Sie an Informationen dran gekommen?

Erst, glaube ich, habe ich mir gedacht: Ich will nur die Informationen direkt von den behandelnden Ärzten haben. Die Oberärztin, die mich behandelt hat, hat auch gleich gesagt: "Machen Sie nicht den Fehler und surfen Sie wie verrückt durch das Internet. Es gibt so viele Foren, die keine gesicherten Informationen bringen." Und ich muss auch sagen, das habe ich bis heute nicht gemacht.
Ein einziges Mal habe ich mir so ein Forum angeguckt, aber auch erst vor kurzem. Eigentlich erst, als ich mit allem schon durch war, weil ich gedacht habe: Ach, schau doch einmal, was für eine Qualität hat das Ganze. Weil ich auch auf Grund dieses Interviews einfach schauen wollte: Was ist das? Und da habe ich gedacht: Ach, das sind so unnütze Beiträge. Überwiegend auch negativ, finde ich.
Und, ja, sehr sehr persönlich und mit diesen ganzen Kosenamen, die diese Menschen sich da geben. Also das ist nicht meine Welt, das fand ich furchtbar. Die fand ich auch nicht besonders informativ. Wenn es einen Chat geben würde, und so hoffe ich, ist das von der [Klinik], dass man wirklich sagen kann: "Wo kriege ich Fakten? Sind die auch gesichert? Sind die auch medizinisch gesichert? Haben da Ärzte mit einem hohen Niveau gearbeitet?" Und das erwartet man, wenn man das Wort [Klinik] liest- "Sind diese Informationen abgesichert?"
So, das wäre eine Seite, wo ich wirklich drauf gehen würde und sagen könnte, das ist auch Wahrheit, was dahinter steht. Da kann ich mir Informationen holen und da werden in einem klaren Deutsch, in guten Sätzen, bestimmte Informationen gegeben. Auch von und über Frauen. Und zwar auch sachlich und vielleicht auch emotional oder auch einmal mit einem besonderen Tipp. Das fände ich gut, wenn das auch strukturiert aufgebaut ist und ich mir meine Informationen da holen kann.
Ich habe meine Informationen über diese Informationsblätter besorgt, die es von der Krebshilfe gibt, diese einzelnen. Da habe ich gedacht: Das ist ein guter Absender. Aber ich habe eigentlich immer versucht, die Informationen im direkten Gespräch mit dem jeweiligen Arzt zu bekommen, die ich in dem Moment brauche. Weil ich glaube, dass die Ärzte dann, wenn man die Bestrahlungsärztin ist, die Frau ist, die mich am besten aufklären kann über das Thema Bestrahlung. Aber immer im Hinterkopf und mit dem guten Gefühl, dass ich jederzeit die Oberärztin auch anschreiben könnte. Alleine dieses Gefühl, dass ich das könnte ist schon eigentlich fast immer ausreichend gewesen. Und der Austausch eben mit meiner [Freundin]: "Ich habe das gehört, ich habe das gehört, glauben wir das? Glauben wir das nicht? Müssen wir da etwas tun? Wie machen wir es dann?"
Und dann liegen ja relativ viele Broschüren aus, die ja auch aus einer guten Quelle kommen. Die in der [Klinik] liegen. Die habe ich mir auch durchgelesen, wenn man da einen Moment wartet. Die fand ich eigentlich auch gut lesbar, gut brauchbar. Und ich glaube, das reicht dann auch. Also ich wollte auch gar nicht so wahnsinnig viel darüber lesen, weil ich mich nicht den ganzen Tag damit beschäftigen wollte.