Marion Pfulding findet, dass man den Krebs ansprechen soll. Es sei eine Krankheit, die alle treffen könne.
Ich möchte Sie bitten: Könnten Sie eine Botschaft an andere formulieren? Wie sollen andere Menschen mit betroffenen Krebserkrankten, brustkrebserkrankten Frauen umgehen?
Ich glaube man soll es nicht ausklammern. Ich glaube schon, dass man es ansprechen kann und ich finde, das Feingefühl hat man doch auch. Man merkt doch, ob jemand darüber sprechen will oder nicht. Aber dieses Totschweigen finde ich schlimmer, als andersherum. So wie eben bei diesem Beispiel. Nicht hingucken, tuscheln und dass einem die Augen ausfallen, sondern entweder man registriert es und macht nichts, wenn man nicht in Kontakt steht. Aber ich finde schon, dass man es ansprechen kann. Und das Feingefühl einfach entwickeln oder einfach hinspüren, will er oder sie darüber sprechen oder nicht.
Und ich finde, als Betroffene sollte man schon mutig damit umgehen und auch dazu stehen und das auch aussprechen. Ich finde, es zu verschweigen oder so tun oder sich dafür schämen- Das ist mir ganz häufig aufgefallen, dass ich das Gefühl habe, dass die Frauen sich schämen. Die ducken sich weg. Die haben einfach eine schlechte Sitzhaltung, wenn ich so im Wartezimmer mich umher gucke, wie die alle so eingesunken sitzen.
Die, die sich nachlässig irgendein Tuch umbinden. Ich finde schon, dass man daran arbeiten sollte- es ist keine Krankheit, für die man sich schämen muss. Und ich finde schon, dass man aufrecht sitzen kann. Dass man sich trotzdem hübsch machen kann, dass man sich trotzdem schminken kann, dass man ein Tuch umhat, was einem steht und nicht irgendeines, was man gerade in der Schublade hat. Und man kann trotzdem hoch erhobenen Hauptes durch die Welt gehen.
Einfach mit dem Bewusstsein: Es ist eine Krankheit, die Jeden treffen kann. Es ist nichts Schmutziges oder nichts, was einen entehrt oder wie auch immer. Und es ist nichts, wo man schambehaftet durch die Gegend kriechen muss. Und wenn es alle so machen, mit einem Standing und einem Selbstbewusstsein: "Mich hat es jetzt leider erwischt, aber es kann Dich oder Dich oder Dich genauso treffen", dann kommt es auch aus dieser Tabu-Ecke heraus. Und, das ist mir auch klar geworden, es ist eben nicht unbedingt "Krebs gleich Tod." Ja?