Um sich nach der Chemo-Infusion wieder aufzubauen, erstellte sich Marion Pfulding ihren ganz persönlichen Plan.

Gerade die 48 Stunden nach der Chemo- habe ich immer gesagt: Die schenke ich mir auf dem Sofa mit Videofilmen. Eine Freundin von mir hat mir eine Kiste mit Videofilmen geschickt. Wo ich gesagt habe: Das schenke ich mir. Und dann hatte ich ja meinen persönlichen Plan nach der Chemo: 48 Stunden darf ich sein, wie ich will. Da kann ich liegen. Ich habe aber nicht einen Tag im Bett gelegen. Das habe ich während der ganzen Krankheit nicht gemacht.
Und habe dann nach den 48 Stunden meinen persönlichen Plan gehabt. Ich gehe einmal zum Mülleimer. Und Sie wissen, ich wohne im vierten Stock ohne Fahrstuhl. Einmal zum Mülleimer und dann darf ich beim Zurückgehen zweimal stehen bleiben. Und dann gehe ich ein zweites Mal zum Briefkasten. Da darf ich maximal einmal stehen bleiben. Und dann der dritte Weg ist dann [Drogeriemarkt]. Ich habe also Zahnpasta für die nächsten zehn Jahre. Aber es war immer so einmal [Drogeriemarkt] und zurück. Ganz einfach, um das aufzubauen. Und in der zweiten Woche war es dann immer schon ganz gut. Da habe ich dann schon ordentliche Spaziergänge gemacht. Ich will sagen, ich bin eigentlich immer fit in die nächste Chemo gegangen. Ich habe mich einfach immer so weit aufgebaut, dass ich sagen konnte: "Ich bin fit." Und wie gesagt, ich bin dann ja auch in Konzerte gegangen und habe eigentlich einfach gelebt.
Und die Post war schon wichtig. Und es bekommt eben auch einen hohen Stellenwert- also meine Nachbarn, der Bäcker und die wissen alle genau, die Blumen, die kommen, die sind für mich. Das haben die entgegen genommen. Ich habe eigentlich konstant immer so sieben Sträuße hier gehabt. Also das sehen Sie ja selbst. Das hat eigentlich nicht nachgelassen. Es kommen immer Blumen. Was wirklich aufbaut, muss ich sagen, das fand ich schon ganz toll.