Marion Pfulding beschreibt die Markierung des Sentinel als traumatisch.
Eines meiner traumatischen Erlebnisse war eigentlich dann die Untersuchung zu diesem Sentinel. (…)
Dann bin ich da reingerufen worden und man muss ja vorher immer unterschreiben, dass man einverstanden ist und da stand dann auch drin, dass sie vier Nadeln in die Brustwarze stechen, um dann dort dieses radioaktive Zeugs und um diesen Sentinel zu finden. Soweit alles klar. Da habe ich gesagt: "Das kann nicht ohne Schmerzen abgehen, Nadeln in die Brustwarze." Also, ich sage einmal, ich habe da keine Stahlkappen, ja? Also ich bin da schon vielleicht auch empfindlich, das will ich ja gar nicht sagen. Aber dann legt man sich dort hin, in einen kalten Raum, auf eine kalte Liege und dann kommt ein junger Mann rein, der einem "Guten Tag", sagt und die erste Nadel nimmt und in die Brustwarze jagt. Mein erster Gedanke war: So muss das im Mittelalter gewesen sein. Ich habe gedacht: Das kann nicht sein. Und bei der zweiten habe ich einen Nervenzusammenbruch gekriegt. Ich habe, glaube ich, in meinem ganzen Leben noch nie so geheult. Und dann klingelte aber zum Glück sein Telefon. Da habe ich gesagt, ich bitte ihn darum, sein Telefonat draußen zu führen und den Raum bitte zu verlassen. Und da war ich mit der Krankenschwester alleine. Ich sagte: "Sagen Sie mir allen Ernstes, dass andere Frauen das aushalten und dass ich mich jetzt hier anstelle?" "Nein", sagt sie, sie weiß, das tut ja auch weh. Und viel später habe ich herausgekriegt, dass es Betäubungspflaster gibt. Da habe ich so gedacht: Das könnte man doch als Tipp einfach sagen. Ich habe gedacht: Warum habe ich das aushalten müssen? Und dann kam er rein und hat gesagt, ob ich einverstanden wäre, wenigstens die dritte Nadel- Dann gab es eine große Diskussion zwischen Krankenschwester und diesem Assistenzarzt, dass ja die internationale Norm vier Nadeln seien. Wie auch immer. Ich lag da. Das war für mich so ein traumatisches Erlebnis. Das muss ich sagen, das wünsche ich keiner Frau. Das finde ich ganz, ganz schrecklich. Ich habe mit der [gleichzeitig an Brustkrebs erkrankte Freundin] dann hinterher gesprochen, wie sie das empfunden hat. Sie sagte: "Na ja, natürlich hat das wehgetan, aber Kinder stillen tut auch weh." Bloß, ich habe ja keine Kinder in die Welt gesetzt. Also ich muss sagen, ich fand das grauenhaft.
Dann bin ich da reingerufen worden und man muss ja vorher immer unterschreiben, dass man einverstanden ist und da stand dann auch drin, dass sie vier Nadeln in die Brustwarze stechen, um dann dort dieses radioaktive Zeugs und um diesen Sentinel zu finden. Soweit alles klar. Da habe ich gesagt: "Das kann nicht ohne Schmerzen abgehen, Nadeln in die Brustwarze." Also, ich sage einmal, ich habe da keine Stahlkappen, ja? Also ich bin da schon vielleicht auch empfindlich, das will ich ja gar nicht sagen. Aber dann legt man sich dort hin, in einen kalten Raum, auf eine kalte Liege und dann kommt ein junger Mann rein, der einem "Guten Tag", sagt und die erste Nadel nimmt und in die Brustwarze jagt. Mein erster Gedanke war: So muss das im Mittelalter gewesen sein. Ich habe gedacht: Das kann nicht sein. Und bei der zweiten habe ich einen Nervenzusammenbruch gekriegt. Ich habe, glaube ich, in meinem ganzen Leben noch nie so geheult. Und dann klingelte aber zum Glück sein Telefon. Da habe ich gesagt, ich bitte ihn darum, sein Telefonat draußen zu führen und den Raum bitte zu verlassen. Und da war ich mit der Krankenschwester alleine. Ich sagte: "Sagen Sie mir allen Ernstes, dass andere Frauen das aushalten und dass ich mich jetzt hier anstelle?" "Nein", sagt sie, sie weiß, das tut ja auch weh. Und viel später habe ich herausgekriegt, dass es Betäubungspflaster gibt. Da habe ich so gedacht: Das könnte man doch als Tipp einfach sagen. Ich habe gedacht: Warum habe ich das aushalten müssen? Und dann kam er rein und hat gesagt, ob ich einverstanden wäre, wenigstens die dritte Nadel- Dann gab es eine große Diskussion zwischen Krankenschwester und diesem Assistenzarzt, dass ja die internationale Norm vier Nadeln seien. Wie auch immer. Ich lag da. Das war für mich so ein traumatisches Erlebnis. Das muss ich sagen, das wünsche ich keiner Frau. Das finde ich ganz, ganz schrecklich. Ich habe mit der [gleichzeitig an Brustkrebs erkrankte Freundin] dann hinterher gesprochen, wie sie das empfunden hat. Sie sagte: "Na ja, natürlich hat das wehgetan, aber Kinder stillen tut auch weh." Bloß, ich habe ja keine Kinder in die Welt gesetzt. Also ich muss sagen, ich fand das grauenhaft.