Für Klaus Deckmann ist die Selbsthilfe ein Geben und Nehmen.
Unser Vorsitzender, der hat sich über Jahre in das Thema reingelesen und er ist auch jetzt kein Arzt, aber eine Patientenkoryphäe, kann man sagen. Der ist auch in diesen Fachausschüssen mit dabei, wo Patientenvertreter mit eingeladen werden. Und bekommt da auch in Grenzen, die dann eben aufgezeigt werden, eine ordentliche Beratung, wie man jetzt seine Zeit verbringen soll beispielsweise oder was jetzt in so einem Arztbrief drinsteht. Die Grenzen sind zum Beispiel, welche Chemo wurde gegeben und warum. Und man muss dann auch offen damit umgehen, was seine Grenzen sind. Man kann ja schlecht etwas erläutern, was man selbst gar nicht weiß. Man bekommt auch so Rückspiegelungen von anderen, wie sie etwas gemacht haben und wie sie damit gefahren sind. Man sieht natürlich auch, wie bei manchen die Verläufe nicht so gut sind. Und wie sie dann damit umgehen. Andererseits ist es ja ein Geben und Nehmen. Auch denen kann man ja dann wieder rückspiegeln und sie ein bisschen aufmuntern, wie es dann geht. Aber meine Erfahrung ist eigentlich, dass diejenigen, die sich ans Netzwerk wenden, grundsätzlich schon mal Aktivität ausstrahlen. Also das sind nicht diejenigen, die eigentlich in der Arztpraxis gerade so ums Überleben kämpfen. Ich hatte ja auch mit vielen während der Behandlung eine Diskussion da in der Arztpraxis, die dann gesagt haben: "Mir geht es so schlecht und ich komme gar nicht mehr vom Sofa hoch." Ja, aber eins bedingt das Nächste. Wenn ich nicht aus dem Sofa hochkomme, kann ich meinen Kreislauf nicht in Schwung bringen. Und wenn ich den nicht in Schwung kriege, dann geht es mir wieder schlechter und so weiter. Und bei dem Verein sind eigentlich alles Leute, die irgendwas machen wollen, die interessiert sind und so weiter und sich gegenseitig auch unterstützen.