Die Erfahrungen von Klaus Deckmann

Klaus Deckmann spürte wiederholt ein Druckgefühl in seiner Brust. Da seine Mutter an Brustkrebs verstorben war, veranlasste ihn diese Erfahrung dazu, seine Hausärztin aufzusuchen. Nach Ultraschalluntersuchung, Mammographie sowie Biopsie und Szintigrafie in einem Brustkrebszentrum erhielt Klaus Deckmann die Diagnose Brustkrebs. Danach wurde der Tumor samt 25 Lymphknoten operativ entfernt. Nach der OP bekam er Chemotherapie und Bestrahlung. Besonders die Chemotherapie schwächte ihn. Er versuchte in dieser Zeit stetig, mit Nordic Walking aktiv zu bleiben.

Klaus Deckmann nahm zwar wahr, dass Männer mit Brustkrebs keine konkreten Anlaufstellen in der Gesundheitsversorgung haben. Er hat sich von seinen Ärzt*innen jedoch nicht benachteiligt gefühlt. Ihm half der Austausch in einer Selbsthilfegruppe für Männer mit Brustkrebs besonders, da er dort viele Ratschläge und Informationen über die Erkrankung und den Umgang mit dieser bekam.

Zeitweise verspürt Klaus Deckmann Druck an der operierten Stelle sowie ein Kribbeln in Händen und Füßen oder Müdigkeit. Eigenmotivation sowie seine Frau unterstützen ihn jedoch dabei, diesen Nachwirkungen mit Bewegung zu begegnen. Zudem achtet Klaus Deckmann auf seine Ernährung und auch seine Frau informiert sich umfangreich und besorgt z. B. Nahrungsergänzungsmittel für ihn.

Seine Brustkrebserkrankung hat Klaus Deckmann als eine Art Projekt betrachtet. Er hat sich selbst viele Informationen zusammengesucht und sortiert. Dies hat ihm Sicherheit gegeben. Auch heute verfolgt Klaus Deckmann gemeinsam mit seiner Frau weitere Projekte: Sie kümmern sich um ihre Hunde und ein Pferd, machen einen Segelschein und reisen gerne. Ein großer Wunsch ist dabei eine Fernreise, sagt Klaus Deckmann.

Das Interview wurde im August 2023 geführt.

 

Alle Interviewausschnitte von Klaus Deckmann

Klaus Deckmann musste sich selbst einen Schubs geben, seine Hausärztin aufzusuchen.

Aktuelle genetische Tests konnte keine Genmutation bei Klaus Deckmann nachweisen.

Im Kontext von Klaus Deckmanns Chemotherapie wurden die weiblichen Patientinnen gefragt, ob er bei ihnen sitzen darf.

Klaus Deckmann hat aufgrund der Hormontherapie sehr hohe Leberwerte und verlor seine Libido.

Infolge der Krebserkrankung achtet Klaus Deckmann noch mehr auf einen gesunden Lebensstil.

Klaus Deckmann hat den Krebs als eine Art Projekt gesehen, dem er mit Durchhaltevermögen begegnet.

Klaus Deckmann hat seine Erkrankung direkt zum Thema gemacht.

Seine Frau war laut Klaus Deckmann wiederum zurückhaltend.

Für Klaus Deckmann ist die Selbsthilfe ein Geben und Nehmen.

Klaus Deckmann fühlte sich benachteiligt, als Männer bei einem App-Follow-up ausgeschlossen wurden.

Klaus Deckmann hat sich nach ersten Anlaufschwierigkeiten in der Reha sehr gut versorgt gefühlt.

Klaus Deckmann sieht klare Benachteiligung zwischen weiblichen und männlichen Brustkrebspatient*innen, auch wenn er selbst sich nicht von seinen Ärzt*innen benachteiligt fühlte.