Kirsten Seifert berichtet, wie der Tumor unter der neoadjuvanten Chemotherapie schrumpfte.

Ja und dann habe ich mit dieser Chemotherapie angefangen. Und das war auch ein ganz großer Vorteil, was ich dann im Nachhinein erkannt habe. Wenn jemand einen Brustkrebs hat und operiert wird und hinterher wird ihm die Chemo vorgeschlagen und durchgeführt, dann kann man nicht mehr prüfen, ob der Tumor überhaupt auf die Chemo reagiert. Das ist ja reine Prophylaxe. Und wenn der Tumor noch da ist, das wurde nach jeder zweiten Chemo mit Ultraschall und auch zwischendrin auch noch einmal durch Mammographie geprüft, wie der sich verändert. Und das war natürlich in meinem Fall auch wieder sehr gut, weil die Chemo sehr belastend war, aber der Tumor hat sofort reagiert und zwar heftigst reagiert. Nach acht anstrengenden Volldosis-Chemos war der Tumor von zehn Zentimeter auf fünf Millimeter geschrumpft. Und das war natürlich dann irgendwie ein gutes Gefühl, weil man das Gefühl hat: Ja, es funktioniert.
Was der zweite Vorteil von dieser neoadjuvanten Chemotherapie war, mir wurde das im Prinzip schon am Anfang gesagt, dass der Tumor so groß ist, dass ich wahrscheinlich eine Brustamputation vor mir haben werde. Das wollte ich am Anfang nicht so wahr haben, denn ich habe mir immer gedacht: Die Chemo wirkt, vielleicht wird das dann alles gut und so weiter. Und dann wurde mir dort auch immer wieder geduldig erklärt, dass das eben so ist, auch wenn das sehr gut reagiert - das ist prima - aber trotzdem muss alles raus, was mit Krebs einmal befallen war, aus Sicherheitsgründen.