Julia Bring erzählt, dass man sie angehalten habe, nicht über das Sterben zu sprechen.
Keiner hätte mir ins Gesicht gesagt: "[Vorname der Interviewpartnerin], ich habe Angst, dass Du stirbst." Keiner. Eine: Meine Cousine, die hat mir das gesagt, weil meine Tante vor fünf Jahren an Krebs gestorben ist. Elendig, muss ich dazu sagen. Aber die hat nur zu mir gesagt: "Ich habe Angst, dass Du stirbst." Alle anderen nicht. Die werden es gedacht haben. Aber ausgesprochen hat es keiner.
Ich ja. Dann habe ich aber immer Ärger bekommen: Ich soll die Klappe halten, darüber spricht man nicht. Ich habe nur gesagt: "Leute, klar kann das passieren. Ich hoffe nicht, aber der Mensch ist eine Eintagsfliege. Ja, man weiß nie, was passiert." Nur, wie gesagt, war das wirklich so, dass man das teilweise, wenn es mir recht schlecht ging und wenn ich schlecht aussah, in den Gesichtern sehen konnte.
Ich ja. Dann habe ich aber immer Ärger bekommen: Ich soll die Klappe halten, darüber spricht man nicht. Ich habe nur gesagt: "Leute, klar kann das passieren. Ich hoffe nicht, aber der Mensch ist eine Eintagsfliege. Ja, man weiß nie, was passiert." Nur, wie gesagt, war das wirklich so, dass man das teilweise, wenn es mir recht schlecht ging und wenn ich schlecht aussah, in den Gesichtern sehen konnte.