Heike Tschirner zeigt sich bewusst einseitig und trägt auf der amputierten Seite ein Tattoo.
Mit einer Brust zu leben, das war viel schwieriger als der Zustand, da hin zu kommen. Denn es gibt zum Beispiel- also wenn Du nur eine Brust hast, entweder musst Du die amputierte Seite ausstopfen, Prothesen tragen, aufbauen lassen oder eben alles hängen lassen, weil es gibt keine BHs für nur eine Seite. Da habe ich dann angefangen selber welche zu bauen und mache das inzwischen.
Also ich habe inzwischen ganz viele einseitige BHs, weil ich das nicht einsehe, diesen Druck auch. Ich finde das ist Druck, der da gemacht wird, dass man schon gar nicht einseitig unterwegs sein kann. Dann wird erwartet, dass man sich schnell wieder in Ordnung bringt, so wie alle Frauen aussieht. Und das Thema Krebs am besten gar nicht mehr auf den Tisch kommt. Und das Spiel habe ich von Anfang an nicht mitgespielt. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Das habe ich mir nicht freiwillig gewählt. Das ist, wie es ist. Und dafür brauche ich mich nicht schämen und da brauche ich auch kein Geheimnis darum machen. Und deshalb kann ich trotzdem auch ein einseitiges Dekolleté zeigen, das kann nämlich auch nett aussehen. Ja.
Sie haben ja mir vorhin erzählt, dass Sie sich dann auch gleich entschieden haben, da auch ein Tattoo machen zu lassen.
Ja. Ich wollte jahrelang schon immer ein Tattoo. Das war ja letztendlich Mode zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass man ein Tattoo hat. Aber ich hatte keinen Grund und ich wusste auch nicht was. Und ich wusste auch nicht wohin. Und in dem Moment, wo klar war, die Brust kommt ab, war für mich klar, da kommt ein Tattoo hin: Jetzt hast Du einen Grund, jetzt hast Du auch eine Stelle und ich brauche keine zwei Brüste. Ich werde kein Kind mehr stillen müssen und da kommt jetzt einfach was anderes Schönes hin. Ja und das habe ich auch so gemacht.
Und Sie sind auch sehr zufrieden damit.
Ich bin zufrieden damit. Ich habe auch, muss ich sagen, nur positives Feedback. Wobei ich denke, die Menschen, die es fürchterlich finden, die Tatsache oder auch das Tattoo, die gehen mir einfach aus dem Weg. Weil es ist so offensichtlich, so dass wenn ich Feedback habe, das immer nur positiv ist. Ja. Auch wenn es saumäßig weh getan hat, das Tätowieren, aber ich habe es keine Sekunde bereut. Ja, selbst in der Sauna kommt so eine wirklich ganz, ganz alte, schrumpelige Dame und sagt zu mir: "Ich finde Tattoos ganz schrecklich, aber das Ihrige gefällt mir gut." Also das ist so das, was ich erlebe damit. Ja. Und vielen fällt dadurch überhaupt nicht auf, dass da eine Brust fehlt, obwohl es so nicht gedacht war. Also ich wollte das nicht verstecken, ich wollte einfach etwas anderes Schönes. Aber dieses Bild lenkt einfach ab von der Tatsache, dass da eine Brust fehlt. Also viele Leute registrieren das überhaupt nicht.
Also ich habe inzwischen ganz viele einseitige BHs, weil ich das nicht einsehe, diesen Druck auch. Ich finde das ist Druck, der da gemacht wird, dass man schon gar nicht einseitig unterwegs sein kann. Dann wird erwartet, dass man sich schnell wieder in Ordnung bringt, so wie alle Frauen aussieht. Und das Thema Krebs am besten gar nicht mehr auf den Tisch kommt. Und das Spiel habe ich von Anfang an nicht mitgespielt. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Das habe ich mir nicht freiwillig gewählt. Das ist, wie es ist. Und dafür brauche ich mich nicht schämen und da brauche ich auch kein Geheimnis darum machen. Und deshalb kann ich trotzdem auch ein einseitiges Dekolleté zeigen, das kann nämlich auch nett aussehen. Ja.
Sie haben ja mir vorhin erzählt, dass Sie sich dann auch gleich entschieden haben, da auch ein Tattoo machen zu lassen.
Ja. Ich wollte jahrelang schon immer ein Tattoo. Das war ja letztendlich Mode zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass man ein Tattoo hat. Aber ich hatte keinen Grund und ich wusste auch nicht was. Und ich wusste auch nicht wohin. Und in dem Moment, wo klar war, die Brust kommt ab, war für mich klar, da kommt ein Tattoo hin: Jetzt hast Du einen Grund, jetzt hast Du auch eine Stelle und ich brauche keine zwei Brüste. Ich werde kein Kind mehr stillen müssen und da kommt jetzt einfach was anderes Schönes hin. Ja und das habe ich auch so gemacht.
Und Sie sind auch sehr zufrieden damit.
Ich bin zufrieden damit. Ich habe auch, muss ich sagen, nur positives Feedback. Wobei ich denke, die Menschen, die es fürchterlich finden, die Tatsache oder auch das Tattoo, die gehen mir einfach aus dem Weg. Weil es ist so offensichtlich, so dass wenn ich Feedback habe, das immer nur positiv ist. Ja. Auch wenn es saumäßig weh getan hat, das Tätowieren, aber ich habe es keine Sekunde bereut. Ja, selbst in der Sauna kommt so eine wirklich ganz, ganz alte, schrumpelige Dame und sagt zu mir: "Ich finde Tattoos ganz schrecklich, aber das Ihrige gefällt mir gut." Also das ist so das, was ich erlebe damit. Ja. Und vielen fällt dadurch überhaupt nicht auf, dass da eine Brust fehlt, obwohl es so nicht gedacht war. Also ich wollte das nicht verstecken, ich wollte einfach etwas anderes Schönes. Aber dieses Bild lenkt einfach ab von der Tatsache, dass da eine Brust fehlt. Also viele Leute registrieren das überhaupt nicht.