Eva Manz fände es gut, wenn Ärzt*innen die Gesprächsführung individuell anpassen würden.
Also vielleicht würde ich den Ärzten empfehlen, dass sie darauf achten sollten, was für ein Patient vor ihnen steht. Ist das eher ein ängstlicher Typ oder eher ein burschikoser Typ und daraufhin in ihrem Erfahrungsschatz kramen und das Gespräch dem Typus sozusagen anpassen. Ich glaube, das kann ganz viel helfen.
Also dass diese Chefärztin, die hat, glaube ich gemerkt, dass ich, dass das irgendwie für mich alles normal weiter gehen muss und die hat genau das Richtige- also die hat nicht so: "Oh Gott, ja und dann müssen Sie irgendwie, müssen Sie aufhören zu arbeiten" und so, sondern die hat so: "Na klar, wenn Sie wollen, können Sie auch weiter arbeiten." Also die hat das irgendwie- ich habe so das Gefühl gehabt, als ob die rausgespürt hat, was mir in der Situation helfen würde. Das würde ich Ärzten empfehlen, wenn die das können, dass sie da sich auf die Patienten einstellen. Und dass sie mehr mit anderen Professionen zusammenarbeiten, die die Therapie sozusagen unterstützen könnten. (...)
Wenn man zum Beispiel so eine onkologische Praxis hat, wo Chemotherapie verabreicht wird, dass da vielleicht sogar jemand vor Ort ist und sich auch mal hinsetzt, ohne dass man gesagt hat: "Ich möchte jetzt ein Gespräch mit einer Psychoonkologin", sondern, dass die oder derjenige hingehen würde und fragen würde: "Wie geht es Ihnen heute?" Also dass das von vornherein irgendwie da ist, das Angebot. (...)
Ich finde, der Onkologe deckt halt dieses Körperliche ab, aber, dass er dann nicht nur sagt: "Und die Wirkungen sind dann Haarausfall, Erbrechen und dies und das", sondern halt auch, "Sie werden vielleicht auch merken, dass Sie dann keine Lust haben, mit Ihrem Partner zu schlafen, oder-", also dass das sozusagen auch Teil des Beratungsgesprächs sein würde, das würde ich, glaube ich, ganz gut finden.