Die Erfahrungen von Eva Manz
Eva Manz ist 39 Jahre alt und lebt in einer Partnerschaft. Mit 31 Jahren erkrankte sie erstmals an Brustkrebs. Die linke Brust wurde entfernt und gleichzeitig wieder aufgebaut. Einige Jahre später wurde erneut Brustkrebs diagnostiziert. Vor der Chemotherapie hat sie sich Eizellen entnehmen lassen, um eventuell ihren Kinderwunsch erfüllen zu können.
Eva Manz habe bei ihrer ersten Erkrankung die Abnahme der Brust weitaus mehr beschäftigt, als die konkrete Angst vor dem Krebs. Psychisch habe sie das relativ lange beschäftigt. Nach der Erkrankung ging sie regelmäßig zu den Nachsorgeuntersuchungen. 2011 sprach sie im Vorfeld der regulären Untersuchung mit ihrem Freund darüber, dass die letzte Erkrankung bereits sieben Jahre her sei und sie nach zehn Jahren nicht mehr zur Risikogruppe gehöre. Bei der nächsten Untersuchung wurde erneut Krebs festgestellt. Eva Manz erzählt, dass die Ärztin ihr sehr schnell einen Platz im Krankenhaus besorgte, weil sie keine zwei Wochen auf einen OP-Platz habe warten können und sie „völlig durch den Wind“ gewesen sei.
Aufgrund ihres Alters musste sie zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie und Bestrahlung durchführen lassen, momentan erhält sie zudem eine Hormontherapie. Die Chemotherapie machen zu müssen, fand Eva Manz am schlimmsten. Ihre Ärztin konnte sie ermutigen, indem sie ihr von einer anderen Patientin erzählte, die während der Chemotherapie sogar in der Lage war, zur Arbeit zu gehen.
Um sich die Möglichkeit zu erhalten, Kinder zu bekommen, ließ Eva Manz Eizellen einfrieren. Es sei schrecklich für sie gewesen, dass der Krebs nicht nur Auswirkungen auf sie selbst, sondern auch auf ihre Familienplanung habe, berichtet sie. Die Empfehlung des Arztes, die Hormontherapie über fünf Jahre durchzuführen, wird nach zwei Jahren nochmals diskutiert werden, um zu entscheiden, ob sie abgesetzt und Eva Manz Nachwuchs bekommen kann.
Im Sommer 2012 hatte Eva Manz große Angst vor einer erneuten Krebserkrankung durch die Symptome einer Erkältung. Wenige Monate zuvor starb ihre Freundin, die zur selben Zeit wie sie an Brustkrebs und im weiteren Verlauf an Lungenkrebs litt. Immer wieder hat Eva Manz daraufhin Untersuchungen bei ÄrztInnen auf sich genommen, um eine Neuerkrankung auszuschließen. Sie meint, dass die Untersuchungsergebnisse ohne Befund sie immer nur kurz beruhigt hätten. Deshalb bekam sie von ihrer Hausärztin ein angstlösendes homöopathisches Mittel. Außerdem seien für sie Yoga und regelmäßige Termine bei ihrer Psychotherapeutin hilfreich gewesen.
Das Interview wurde Ende 2012 geführt.
Alle Interviewausschnitte von Eva Manz
Eva Manz versucht, den Krebs in positive Energie umzuwandeln.
Eva Manz nutzte während der Chemo das Hamburger Modell und steigerte ihre Arbeitszeit.
Eva Manzs Onkologe bot an, alle Fakten zum Kinderwunsch zu diskutieren und gemeinsam zu entscheiden.
Eva Manz fand das Tragen der Perücke mit der Zeit immer schlimmer.
Die Chefärztin besprach mit Eva Manz die Behandlungsvorschläge der Tumorkonferenz.
Eva Manz erzählt, wie sie sich mit Yoga während der Chemo entspannen konnte.
Eva Manz fände es gut, wenn Ärzt*innen die Gesprächsführung individuell anpassen würden.
Für Eva Manz war die Bestrahlung nach der Chemotherapie nur noch ein „Spaziergang“.
Das Schreckliche war für Eva Manz nicht der Krebs, sondern der Verlust der Brust.
Eva Manz erhielt in der Zeit der Chemotherapie viel Mitgefühl.