Dagmar Schiffer beschreibt den Ablauf einer Stanzbiopsie.
Zum Beispiel Stanzbiopsie. Ich weiß noch wie meine Mutter die Stanzbiopsie hatte. Das Wort Stanze alleine, da hat man das Gefühl, da kommt dann so ein Riesengerät und stanzt einmal durch einen durch. Man hat dann so ein Loch, ganz grauenvoll, ganz furchtbar. Meine Freundin guckte mich nur an: "Stanzbiopsie. Mein Gott, das ist halt, die nehmen da eine Nadel und schießen die durch deinen Tumor. Das merkst du gar nicht." Ja und ich hatte natürlich auch immer noch die Ängste meiner Mutter. Mittlerweile weiß ich: Stanzbiopsie, das kann man abhaken. Also, die sollten sich mal ein anderes Wort dafür ausdenken, die sollten mal sagen "Punktbiopsie" oder so. Aber nicht unbedingt Stanzbiopsie. Da gerät jede Frau in Panik: "Stanzbiopsie, ich werde bestanzt."
Ja, das ist keine Stanzbiopsie- da kommt ein Apparat, der macht halt "pietsch" und das war es. Das Schlimmste dabei ist eben das Gefühl, dass man jetzt gestanzt wird. Meine Operateurin, die hat das gemacht- der Apparat macht "ratsch" und dann war sie fertig. Und dann hab ich gesagt: "Und wann kommt jetzt die Stanze?" Dabei war alles schon passiert. Also ich sage mal, wichtig ist, dass man jemanden hat, der einem einfach erklärt: "Das ist so und das ist so- das ist alles gar nicht so." Denn man ist doch alleine und dann sagen die Ärzte irgendwas- für die ist das normal: "Wir machen jetzt eine Stanzbiopsie." Und das Wort Stanze ist für die halt ein Wort und man denkt nur an Stanze. Und dann denkt man an so ein Stanzgerät, womit da so dicke Platten an die Wand gepolstert werden. Na ja, was machen die mit einem? Nichts machen die mit einem, aber das weiß man halt vorher nicht.
Oder wenn die sagen: "Wir laden sie zur Tumorkonferenz ein." Du großer Gott: Tumorkonferenz. Wenn man dann weiß, was es wirklich ist. Da war halt meine Freundin so wichtig, weil mein Frauenarzt, der war auch in diesem fachlichen Jargon drin. Der wusste natürlich, was eine Tumorkonferenz und was eine Stanzbiopsie ist, das wusste der alles. Der geht mit diesen Worten so selbstverständlich um, ich habe nur 20 Jahre in [Beruf] gearbeitet, ich bin auch mit diesen Worten wie selbstverständlich umgegangen. Manchmal schauten mich Menschen an und dachten, ich rede jetzt Chinesisch rückwärts, die wussten gar nicht, was ich meinte. Für mich waren die Worte selbstverständlich. Und da habe ich das gemerkt, die Worte sind für Ärzte selbstverständlich, aber bei einer Patientin können sie Panik auslösen. Völlig unnütz- „Punkt-, wir machen jetzt eine Punktbiopsie," zum Beispiel, wäre viel einfacher wie „Stanzbiopsie." Das ist das Gleiche.
Man könnte auch sagen: "Wir machen eine ABC-Biopsie", oder so. Für die Ärzte ist es ein Wort und für eine Patientin kann es schlimm sein. Meine Freundin, die das alles schon erlebt hatte, die konnte mir das dann- die sagte: "Da legst du dich halt dahin und dann macht die das halt." Das war dann für mich einfacher. Also neben meinem Professor hatte ich auch noch eine Freundin, die mir das alles erklären konnte. Und ich weiß, wie es bei meiner Mutter war, die wohnte ziemlich einsam. Die leben so mitten auf dem Land, da ist nichts drum herum. Und da ist niemand, wo man mal eben hinfahren kann, das ist halt plattes Land und die hatte auch niemanden, den sie fragen konnte. Die musste immer 60 Kilometer in die Klinik fahren und das kann man nicht mal eben so machen. Und bei ihr- also für sie war das wirklich alles mit Panik verbunden. Und bei mir war das nicht so, weil ich halt eine gute medizinische Begleitung hatte und weil ich eben auch eine Freundin hatte, die mir das alles erklären konnte.
Ja, das ist keine Stanzbiopsie- da kommt ein Apparat, der macht halt "pietsch" und das war es. Das Schlimmste dabei ist eben das Gefühl, dass man jetzt gestanzt wird. Meine Operateurin, die hat das gemacht- der Apparat macht "ratsch" und dann war sie fertig. Und dann hab ich gesagt: "Und wann kommt jetzt die Stanze?" Dabei war alles schon passiert. Also ich sage mal, wichtig ist, dass man jemanden hat, der einem einfach erklärt: "Das ist so und das ist so- das ist alles gar nicht so." Denn man ist doch alleine und dann sagen die Ärzte irgendwas- für die ist das normal: "Wir machen jetzt eine Stanzbiopsie." Und das Wort Stanze ist für die halt ein Wort und man denkt nur an Stanze. Und dann denkt man an so ein Stanzgerät, womit da so dicke Platten an die Wand gepolstert werden. Na ja, was machen die mit einem? Nichts machen die mit einem, aber das weiß man halt vorher nicht.
Oder wenn die sagen: "Wir laden sie zur Tumorkonferenz ein." Du großer Gott: Tumorkonferenz. Wenn man dann weiß, was es wirklich ist. Da war halt meine Freundin so wichtig, weil mein Frauenarzt, der war auch in diesem fachlichen Jargon drin. Der wusste natürlich, was eine Tumorkonferenz und was eine Stanzbiopsie ist, das wusste der alles. Der geht mit diesen Worten so selbstverständlich um, ich habe nur 20 Jahre in [Beruf] gearbeitet, ich bin auch mit diesen Worten wie selbstverständlich umgegangen. Manchmal schauten mich Menschen an und dachten, ich rede jetzt Chinesisch rückwärts, die wussten gar nicht, was ich meinte. Für mich waren die Worte selbstverständlich. Und da habe ich das gemerkt, die Worte sind für Ärzte selbstverständlich, aber bei einer Patientin können sie Panik auslösen. Völlig unnütz- „Punkt-, wir machen jetzt eine Punktbiopsie," zum Beispiel, wäre viel einfacher wie „Stanzbiopsie." Das ist das Gleiche.
Man könnte auch sagen: "Wir machen eine ABC-Biopsie", oder so. Für die Ärzte ist es ein Wort und für eine Patientin kann es schlimm sein. Meine Freundin, die das alles schon erlebt hatte, die konnte mir das dann- die sagte: "Da legst du dich halt dahin und dann macht die das halt." Das war dann für mich einfacher. Also neben meinem Professor hatte ich auch noch eine Freundin, die mir das alles erklären konnte. Und ich weiß, wie es bei meiner Mutter war, die wohnte ziemlich einsam. Die leben so mitten auf dem Land, da ist nichts drum herum. Und da ist niemand, wo man mal eben hinfahren kann, das ist halt plattes Land und die hatte auch niemanden, den sie fragen konnte. Die musste immer 60 Kilometer in die Klinik fahren und das kann man nicht mal eben so machen. Und bei ihr- also für sie war das wirklich alles mit Panik verbunden. Und bei mir war das nicht so, weil ich halt eine gute medizinische Begleitung hatte und weil ich eben auch eine Freundin hatte, die mir das alles erklären konnte.