Dagmar Schiffers Arzt sagte, Brustkrebs sei in jedem Stadium behandelbar.
Aber worauf man achten muss, wenn man Brustkrebs hat, was der Professor ja sagte: "Brustkrebs ist in jedem Stadium behandelbar." Ich wusste aber nicht, was das heißt, "jedes Stadium", dass es da Unterschiede gibt. Also ich hatte davon nun wirklich überhaupt keinen blassen Schimmer. Nicht nur, was man für eine Gradigkeit hat, sondern auch, ob man Metastasen hat und was da noch alles eine Rolle spielt. Wenn man Metastasen hat, dann gilt das als unheilbar, aber unheilbar heißt nicht, dass man innerhalb des nächsten Jahres stirbt. Ich habe mittlerweile Frauen kennengelernt, die seit 20 Jahren an diesem unheilbaren Krebs- also Knochenmetastasen haben, aber weiterleben wie immer. Das wusste ich ja alles nicht. Und der Professor hat dann dafür gesorgt, dass ich vor der Einlieferung in die Klinik schon alle Termine habe, es wurde alles schon untersucht. Knochenszintigramm und was die alles mit mir gemacht haben. Und bei der Operation wussten die, dass ich nur diesen Tumor habe und nur diese befallene Lymphe. Und ich bin ihm auch dankbar dafür, dass er das vor der Operation gemacht hat, denn nach der Operation noch einmal so eine Mühle, also für mich jetzt noch einmal: Finden wir was? So wusste ich nach der Operation schon: Es ist jetzt wirklich alles weg. Nach der OP war mir klar: Es ist alles weg. Das einzige, was nicht untersucht worden ist: Die haben kein MRT oder CT oder wie auch immer vom Kopf gemacht. Ob im Gehirn Metastasen sind. Und es gibt ja immer verschiedene Meinungen, alle Ärzte sagten: "Da ist nichts. Wenn Sie da und da und da nichts haben, haben Sie da auch nichts." So und vor der Chemotherapie findet ja so eine Tumorkonferenz statt und die Onkologen sagten aber: "Nein, wir wollen wissen, ob der Kopf auch frei ist." Und dann bin ich am Entlassungstag halt noch einmal durch die Röhre geschoben worden, aber es war so wie alle anderen Ärzte auch sagten: "Da war nichts. Davon sind wir ausgegangen, aber nun wissen wir es hundertprozentig." Und dann war ich zuhause und das war eine Zeit, die empfand ich als sehr angenehm für mich, trotz der schweren Erkrankung. Ich wusste, es ist alles rausgeschnitten, ich wusste, ich muss eine Chemotherapie machen und ich wusste: Du hast jetzt erst einmal ein bisschen Zeit. Du kannst jetzt erst einmal ausspannen, Du kannst Dein normales Leben, also so wie ich das ja eben auch sagte, das normale Leben, was ich habe, das kannst Du erst einmal weiter leben. Chemo kommt.