Alina Schiller blickt differenziert auf ihre Rehamaßnahme für junge Menschen zurück.
Ich habe mir damals extra eine Anschluss-Heilbehandlung für junge Erwachsene rausgesucht. Musste sie auch erst noch ein bisschen durchboxen bei der Krankenkasse, das ist die eine Sache, aber genau, hat funktioniert. Und als ich eben dort war, war es auf jeden Fall insofern sehr schön, weil wir halt wirklich so eine kleinere Gruppe waren, waren glaube ich damals 18- bis 32-Jährige, genau, war die Gruppe. Und eben auch bunt gemischt. Und wir hatten so ein bisschen unseren eigenen Bereich. Es war halt schon ein bisschen mehr für jüngere Menschen auch gemacht. Also in der Klinik gab es auch andere Altersgruppen, aber es war einfach so ganz, ja, war ganz schön. Und ich hatte halt dort eben auch zum ersten Mal damals das Gefühl, so hey, ich bin halt nicht alleine, es gibt andere, denen es halt ähnlich geht. Das war immer sehr schön. Die Anschluss-Heilbehandlung war auch an sich relativ umfangreich. Also es gab viele Angebote eben sowohl auf psychologischer Ebene als auch auf, ja, eben auf körperlicher, auf sportlicher Ebene etc. Es war mir tatsächlich irgendwann zwischendurch ein bisschen zu viel, es war also nicht perfekt an meine Ansprüche damals angepasst, an meinen Zustand, den ich hatte. Ich hatte nicht die ideale Ärztin zu dem Zeitpunkt, also ich habe tatsächlich dort eine Ärztin gehabt, die sich sehr stark immer an meinem Gewicht immer so aufgehangen hat und immer so ein bisschen darauf rumgeritten ist und ich immer wieder erklärt habe, hey, das ist aber aufgrund von anderen Erkrankungen und geht halt jetzt alles nicht eben gerade so. Und das war ein bisschen für mich sehr schwierig, weil auch dann da eben es zum Beispiel/ diese Ärztin im Prinzip mich dazu verdonnert hat, dass ich jetzt abnehmen muss. Dann gab es halt so einen blauen Punkt auf dem Namensschild beim Essen. Und da ich so von meinem Körper so doll Probleme hatte und dann irgendwie immer beim Essen saß und ich gehörte zu diesen blauen Punkten, war immer so für mich, das fand ich sehr schwierig und hat mir auch nicht gut getan in dem Moment dann. Sodass ich mich über die Ärztin sogar beschwert hatte, weil es einfach für mich auch nicht mehr ging. Also weil auch verschiedene Dinge vorgefallen sind. Aber an sich war es auf jeden Fall sehr, sehr schön, weil wir haben auch nicht am Tag die Dinge gemacht, sondern wir hatten bei dieser Form von Reha auch immer einen Sozialarbeiter dabei oder verschiedene Sozialpädagoginnen dabei, die halt mit uns dann auch abends irgendwelche Aktivitäten gemacht haben. Wir waren, glaube ich, irgendwann beim Bowlen, wir waren beim Schwarzlichtminigolf, ach, wir haben so verschiedene Dinge halt gemacht oder so und es war damals Weihnachtszeit, das heißt, wir waren irgendwie so mit Weihnachtsmarktbesuch und, und, und. Also die haben sich wirklich ganz gut gekümmert, dass wir wirklich auch so als Gruppe ganz gut funktionieren und einfach so alles so ein bisschen, wir halt einfach auch was erleben, was ich halt auch ganz schön fand. Ja, es hat auf jeden Fall an sich ganz gut getan. Es waren halt vier Wochen bei mir damals oder bei uns damals allen. Ich sag mal, es ist nicht unbedingt genug, weil letztendlich kommt man dann nach Hause und ist dann halt irgendwie wieder im Alltag. (auflachen) Und der Alltag ist halt anders als jetzt in so einer Klinik, wo man halt irgendwie allein schon sowas wie Essen vorgesetzt bekommt. Das war so ein bisschen, das ist sicherlich einfach ein bisschen ein Fehler im System, dass es halt einfach so sehr relativ kurz ist, diese Reha-Phase so in dem Sinne, aber ja, es war eine ganz gute Erfahrung und die Klinik habe ich eben auch jedem empfohlen hinterher. Genau.