In einer Selbsthilfegruppe hat Veronika Hennings über die positiven Wirkungen von Medikamenten auf AD(H)S gehört und wollte diese Therapie bei ihrem Sohn ausprobieren.

Also so kann es nicht weitergehen. Ich habe dann nach einer Selbsthilfegruppe gesucht. Da bin ich dann auf die (Name einer Selbsthilfegruppe) gestoßen. Und bin dann da hingegangen und an dem Tag wo ich da war, war auch ein Vater da. Der hat auch ein Sohn der bereits Medikamente bekommen hat und der hat halt erzählt, also der hat ja auch nur, sage ich mal in Anführungsstrichen, Konzentrationsschwierigkeiten in der in der Schule, also hat Freunde. Das hatte (Name des Kindes) auch und hat halt gesagt mit der Medikation, dass es in der Schule wesentlich besser läuft. Und da habe ich gesagt und die anderen hatten halt auch erzählt, dass ihre Kinder Medikationen bekommen und dann habe ich gesagt, dann probieren wir das auch aus. Also so wie es jetzt ist, kann es nicht weiter gehen.
Die was so von der ganz alten Schule. Das waren aber klare Linien. Und die fehlen heute diese Strukturen. Und dadurch werden immer mehr Kinder auffälliger. Und da das Wissen jetzt da ist, dass es was sein könnte klärt man das natürlich ab. Und deshalb schießt auch die Medikation in die Höhe. Aber ist das negativ? Weiß ich nicht. Ne, es ist doch nicht zwangsläufig. Weil es gibt ja Leute die sagen: „Ja es geht ohne." Ja geht es ohne, wenn ich das Umfeld verändern kann, geht es ohne. Aber wir können unser Umfeld nicht verändern. Das ist halt so. Es ist halt immer, wird halt immer freier. Die Strukturen lösen sich immer mehr auf und dadurch... Also wie gesagt, die Leute, die die Medikation verteufeln, haben die Verzweiflung dieser Kinder und auch uns Eltern nicht miterlebt.