Theodor Wuttke hat ganz unterschiedliche Lösungsansätze ausprobiert, wie er trotz seiner ADS im Alltag zurechtkommt.
Und da hatte ich so meine Lösungsansätze, wie ich das halt bewältigen kann. Wie ich dafür sorge, dass das passt. Zum einen habe ich zum Beispiel sehr, sehr viel mit meinen Lehrern gesprochen und denen gesagt: wenn ich anfange hier mich nicht mehr aktiv konzentrieren kann, dann sage ich den Lehrern nochmal Bescheid und gehe dann halt eben kurz raus und versuche dann halt eben innerhalb von fünf/zehn Minuten mich soweit zu sammeln, dass ich dann halt eben wieder rein kann und mich wieder komplett konzentrieren kann. Eben weil halt eben eine Klasse die Angewohnheit hat, dass man laut ist. Ich meine, in einer Klasse sitzt nicht jeder so still und meldet sich dann nur, wenn der Lehrer von einem etwas will. Die Klassen sind halt eben so, dass man mit den Taschen da herum raschelt, mit den Materialien herumspielt, dass man mit Nachbarn spricht und so weiter und so fort. Teilweise merkt man auch, wie die Anderen dann halt eben versuchen Andere zu bewegen – diese Vorgänge brauchen, damit sie sich selber ablenken. Dementsprechend habe ich mir gesagt: „Okay gut, wenn die das brauchen dann lasse ich denen das." Und ich brauche da keine Sonderbehandlung in dem Sinne, dass ich da sage: „Okay, ich schnauze jetzt jeden an der da jetzt anfängt herum zu rascheln, laut zu sein, sonst irgendwas." Sondern wirklich gezielt versuche, damit besser umzugehen, dass ich dann halt eben sage: „Okay, ich kann nicht mehr, also schalte ich die Augen ab." Oder „Ich kann nur soweit mehr, dass ich dann halt eben rausgehen muss oder dass ich das dann halt eben ertrage und dann halt eben mit den Kopfschmerzen lebe, die ich danach habe, die dann halt eben entsprechend stärker sind." Und für mich bedeutet auch ADS permanente Kopfschmerzen. Also, das ich wirklich nach jedem Tag, wenn ich draußen unterwegs bin, Kopfschmerzen habe. Wenn ich selber hier in meinem Haus bleibe und nix zu erzählen habe, auch nicht vor dem PC großartig was mache oder anfange irgendwo hässlichen Tätigkeiten nachzugehen, sonst irgendwelche Sachen anstelle, dass ich dann halt eben auch wirklich keinerlei Kopfschmerzen habe, dass es mir dann gut geht, das ich dann in Ordnung bin. Aber dann habe ich halt eben nix gemacht und das ist dann halt eben nicht so toll. Also muss ich halt eben wirklich tatsächlich die Kopfschmerzen in Kauf nehmen. So, was auch etwas ist, was ich lernen musste, ist zu merken, wie viel kann ich denn noch, wo liegt meine Grenze. Und das ich die dann halt eben auch ständig austeste: wie weit kann ich denn gehen? Weil ich habe schon gemerkt, dass ich in der 9./10. Klasse da noch ein bisschen mehr aushalten konnte als jetzt. Also ich merke da schon Unterschiede: wo kann ich denn mehr Ausdauer rausholen, wo weniger? Und ich muss auch wirklich meine Umgebung richtig reflektieren lernen und auch richtig einzuschätzen lernen, was eigentlich mit mir los ist, was passiert da. Das ist etwas, was bei mir sehr, sehr stark ausgeprägt ist und auch sein musste. Einfach aus dem Grunde, dass ich sonst einfach irgendwie verrückt geworden wäre, irgendwie das anders kompensieren musste. Und die Alternative sind halt eben Sachen, die mir gar nicht gefallen. Also wenn ich mir dann jetzt überlege, dass ich dann halt eben ohne Reflexion einfach dann anfange komplett aus den Fugen zu gehen, dass ich dann halt eben auf meinen Lehrer, auf die Schüler oder auf meine Mitmenschen losgehe. Das geht ja nicht, das will ich ja nicht. Es geht auch nicht, dass ich dann halt eben den ganzen Tag oder den halben Tag verträumt durch die Gegend rumlaufe oder dass ich anfange herum zu trödeln, Ewigkeiten mit irgendetwas beschäftigt bin, was eigentlich banal ist. Und das sind dann halt eben solche Sachen, die hat man als ADSler – also zumindest habe ich das. Wie gesagt, ich muss das extra nochmal distanzieren.
Beim ADS selber merke ich, ist es wirklich, das man anfängt zu träumen. Im Grunde lebt jeder Mensch sowieso in seiner eigenen Welt – bloß bei denen ist es dann halt eben wirklich so: die leben es offen. Dass die dann halt eben wirklich durch jede Kleinigkeit anfangen herum zu träumen, dass sie sich Ewigkeiten mit irgendeiner Tätigkeit beschäftigen können, wo halt eben bei anderen gar nicht erst die Kraft da ist. Also ich merke auch selber beim Zeichnen: wenn ich beim Zeichnen bin, sehe ich nur die Zeichnung, die ich vor mir habe und alles andere um mich herum schalte ich ab. Das ist das Ding, was man auch Hyperfokus nennt. Vorteilhaft ist das schon, weil man dann halt eben wirklich eine Form hat abzuschalten, zumindest Zuhause. Wenn man den Hyperfokus aber versucht in der Öffentlichkeit zu verwenden, dass man halt eben sich nur auf das konzentriert, was man halt eben gerade vor sich hat, das ist dann halt eben sehr, sehr schlecht, weil das schaltet ja nicht die Umgebung ab. Das sorgt nur dafür, dass du verstärkt deine Umgebung wahrnimmst. Und wenn deine Umgebung verstärkt ruhig ist, dann bist du selber auch verstärkt ruhig. Und das ist dann halt eben die einzige Möglichkeit wirklich in einen Standbymodus zu gehen. Also, dass man halt eben anfängt, sich zu erholen einigermaßen bisschen und dabei noch eine Nebentätigkeit zu machen, was dann halt eben normalerweise nicht klappt. Aber das sind halt eben dann wirklich die Ausnahmefälle, wenn man selber eine Tätigkeit hat und außen herum ist nix. Oder auch, wenn etwas begleitend da ist, Musik oder so, dann nehme ich es schon so wahr, dass ich die Musik aufnehme und die Emotion, die ich dann halt eben zur Musik empfinde, auch in die Zeichnung einfließen lassen kann. Und dann fühle ich mich halt eben auch wohl und dann kompensiere ich auch meine Emotion. Und das ist dann halt eben eines der Techniken, die mir geholfen hat auch ruhig zu bleiben. Dass ich dann halt eben nicht anfange, das plötzlich ein über gefallen herauskommt aus mir. Dass ich halt eben anfange zu weinen, weil das ist halt eben nix anderes das – wenn man anfängt zu weinen – einfach zu viele Emotionen um einen herum sind, zu viel Wirbel und das versucht dann halt eben raus zu brechen. Und diese emotionale Lage habe ich nicht mehr. Das finde ich sehr toll, hilft mir oftmals auch zurechtzukommen.
Beim ADS selber merke ich, ist es wirklich, das man anfängt zu träumen. Im Grunde lebt jeder Mensch sowieso in seiner eigenen Welt – bloß bei denen ist es dann halt eben wirklich so: die leben es offen. Dass die dann halt eben wirklich durch jede Kleinigkeit anfangen herum zu träumen, dass sie sich Ewigkeiten mit irgendeiner Tätigkeit beschäftigen können, wo halt eben bei anderen gar nicht erst die Kraft da ist. Also ich merke auch selber beim Zeichnen: wenn ich beim Zeichnen bin, sehe ich nur die Zeichnung, die ich vor mir habe und alles andere um mich herum schalte ich ab. Das ist das Ding, was man auch Hyperfokus nennt. Vorteilhaft ist das schon, weil man dann halt eben wirklich eine Form hat abzuschalten, zumindest Zuhause. Wenn man den Hyperfokus aber versucht in der Öffentlichkeit zu verwenden, dass man halt eben sich nur auf das konzentriert, was man halt eben gerade vor sich hat, das ist dann halt eben sehr, sehr schlecht, weil das schaltet ja nicht die Umgebung ab. Das sorgt nur dafür, dass du verstärkt deine Umgebung wahrnimmst. Und wenn deine Umgebung verstärkt ruhig ist, dann bist du selber auch verstärkt ruhig. Und das ist dann halt eben die einzige Möglichkeit wirklich in einen Standbymodus zu gehen. Also, dass man halt eben anfängt, sich zu erholen einigermaßen bisschen und dabei noch eine Nebentätigkeit zu machen, was dann halt eben normalerweise nicht klappt. Aber das sind halt eben dann wirklich die Ausnahmefälle, wenn man selber eine Tätigkeit hat und außen herum ist nix. Oder auch, wenn etwas begleitend da ist, Musik oder so, dann nehme ich es schon so wahr, dass ich die Musik aufnehme und die Emotion, die ich dann halt eben zur Musik empfinde, auch in die Zeichnung einfließen lassen kann. Und dann fühle ich mich halt eben auch wohl und dann kompensiere ich auch meine Emotion. Und das ist dann halt eben eines der Techniken, die mir geholfen hat auch ruhig zu bleiben. Dass ich dann halt eben nicht anfange, das plötzlich ein über gefallen herauskommt aus mir. Dass ich halt eben anfange zu weinen, weil das ist halt eben nix anderes das – wenn man anfängt zu weinen – einfach zu viele Emotionen um einen herum sind, zu viel Wirbel und das versucht dann halt eben raus zu brechen. Und diese emotionale Lage habe ich nicht mehr. Das finde ich sehr toll, hilft mir oftmals auch zurechtzukommen.