Sarah Herzberg findet schon, dass AD(H)S eine richtige Erkrankung ist, die Diagnose aber häufig zu frühzeitig vergeben wird.
Also es stimmt, es wird genauso in den Medien damit umgegangen. Also es heißt, früher hat man eine gescheuert gekriegt und dann war alles wieder gut. Ich glaube, dass es ADHS definitiv gibt, aber mit der Diagnostik sehr leichtfertig umgegangen wird. Ich bin der Meinung, dass erst wenn durch einen qualifizierten Psychologen festgestellt worden ist, in mehreren Schritten, dass wirklich eben diese Erkrankung vorliegt, man sagen kann, da liegt ein ADHS vor. Nicht jedes Kind, was eben ein bisschen zappelig ist oder sprunghaft oder die vielleicht mal ein bisschen fahrig oder sonst was, hat ein ADHS und das ist die Problematik. Und genauso wird das auch über die Medien wieder transportiert. Da liegt für mich das Problem, also so wie nicht jeder Tumor auch ein Krebs bedeutet, heißt nicht jedes Kind was ein bisschen von der Norm, wer auch immer die Norm vorgegeben hat, abweicht eben ein ADS oder ADHS hat. Das wird oft leider negativ dargestellt und dadurch kriegt es so einen bitteren Beigeschmack. Ich bin der festen Überzeugung, dass es diese Erkrankung gibt, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich eben selber betroffen bin. Aber das damit in den Medien nicht sorgsam genug umgegangen wird. Würde ich so gerne stehen lassen wollen.