Nele Ewert war sehr besorgt, als ihr klar wurde, dass ihr Kind möglicherweise unter Depressionen leidet.
Er hat sich mit der Einschulung extrem verändert, da kam eigentlich das mit dem ADHS erst richtig raus, sage ich mal. Mit Veränderung meinte ich das, dass er viel zappeliger, unruhiger, aggressiver wurde, dass Hausaufgaben waren totale Horror – also ohne Streit ging das gar nicht, mit Unterbrechungen und Pausen und so. Und auch in dieser Richtung, dass er halt, dass kam nicht sofort, aber so nach zwei Monaten Schule, dass er nicht mehr Leben möchte, dass er sterben möchte. Also das ich schon echt dachte: Depressionen bei Kindern und so, gibt es das? Also es war wirklich, er hat das jetzt nicht einfach so gesagt, sondern das hat, ich habe mir schon Gedanken dazu gemacht. Sage mal, klar sagt mal was auch als Kind, aber es kam schon eher wie so ein Hilferuf. Und auch das Verhalten, was er in einer Schule gezeigt hat, das war überhaupt nicht (Name des Kindes). Also das er Arbeitsblätter zerknüllt und wegschmeißt, Frech zum Lehrer ist, sich unter der Bank versteckt und wegkriecht und irgendwie versucht vor was zu flüchten oder gar nicht erst in Unterricht reingehen möchte. Das war sowas was ich von ihm überhaupt nicht kannte und woraufhin wir – wir waren sowieso in Kontakt mit der Kinderpsychologin – dann daher nochmal den Kontakt gesucht haben, dass sich das zuspitzt. Das es auch Probleme gab halt in der Schule. Das mit Veränderungen meinte ich eigentlich schon, dass er mit der Einschulung sich sehr verändert hat, im Sinne von, ja diese Symptome waren plötzlich da, die vorher nicht da waren. Also ich habe mir schon gedacht, der wird mal einer sein, den muss man schon mal dazu anregen, seine Hausaufgaben zu machen. Aber das er so chaotisch so sein würde und sein Schulranzen Chaos ist, also das habe ich mir nicht so vorgestellt. Teilweise konnte er mir ja nicht mal sagen, was es an Hausaufgaben gibt, weil er das gar nicht mitbekommen hat und ja als natürlich der Druck von der Schule auch kam, da war auch eine verrückte Mutter ein bisschen mit dabei, weil sich (Name des Kindes) mal mit ihrem Sohn gestritten hat, aber die ist so super überängstlich, ist gleich zum Schulamt gerannt und hat gesagt: der Junge braucht eine Verwarnung. Die hat er auch bekommen. Aber es war absolut unberechtigt in dem Moment. Weil eine Mutter hat überhaupt nichts da zu suchen und irgendein Kind anzuschreien oder so. Also das habe ich nicht ernst genommen. Daraufhin habe ich auch das Gespräch mit der Schulleitung gesucht und habe halt, es gibt ja so Sachen das BFZ – ich weiß gerade nicht, wie es Ausgesprochen heißt – die kommen von außen in die Schule, schauen sich den Unterricht an, gucken wo das Kind stört, wo man helfen kann, machen mit dem Lehrer einen Förderplan, sowas in die Richtung. Habe ich halt drum gebeten, dass man das einschalten könne. Ich habe halt auch gesagt, ich verlange nicht, das sie mit ihm umgehen können. Aber wir sollten uns schon die Hilfen holen, die einem zustehen. Und eigentlich wurde ich dann, wurde mir gesagt, dass ich nicht richtig verstanden haben würde, worum es geht: in erster Linie sollte man die anderen Kinder von meinem Sohn schützen. Und ich war eigentlich nur da um einen Ziel zu finden. Und das BFZ wurde auf unseren Wunsch eingeschaltet. Und wir wurden unter Druck gesetzt: „Sie wollen ja nicht, dass ihr Kind auf eine Förderschule kommt. Da gehört der nicht hin. Der ist Intelligent. Daran liegt es nicht. Wollen sie das?" Und so. Und ich wusste aber, dass das nicht passieren wird, nur, weil man das BFZ einschaltet. Die aber auch. Mit der Einschaltung vom BFZ ist gar nichts passiert in der Schule. Es gab kein Förderplan und sowas gar nichts. Also hat nichts gebracht, muss man echt sagen.