Evelyn Zeh konnte durch ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen über AD(H)S schon anderen Betroffenen helfen.
Evelyn Zeh: Also sie sagt selber so: „Ja ich weiß, ich habe halt den Verdacht und ich würde es gerne einfach kontrollieren lassen." Und dann hat sie auch so gefragt, wie ich da getestet wurde und so, weil sie meinte halt, sie möchte es wirklich richtig testen lassen. Nicht einfach so: „Oh ja" – und dann kriegst du Medikamente." Sondern sie möchte es wirklich richtig testen lassen und überlegt halt, zu welchem Arzt sie könnte und sie muss halt sowieso noch zu weiteren Testungen für die Legasthenie und so weiter. Und von daher meinte sie, würde sie es vielleicht mal ansprechen und überlegt es halt immer noch. Aber halt so zum Beispiel bei dem Kleinen, da habe ich dann schon so gemerkt, ich bin mir eigentlich so gut wie 100 Prozentig sicher. Und ich habe halt auch gemerkt, dass er sich wirklich anstrengt. Also ich hatte halt das Gefühl wie zum Beispiel mit meinem kleinen Bruder, er strengt sich an. Also ich habe halt viele Parallelen zwischen den beiden gesehen. Das fand ich ganz lustig so. Und irgendwie, er strengt sich wirklich an, aber kriegt es trotzdem sage ich mal nicht auf die Reihe. Also er möchte mir wirklich zuhören, ich hatte wirklich das Gefühl, er möchte es wirklich, aber er kriegt es trotzdem einfach nicht hin. Und dann habe ich das halt mit der Lehrerin besprochen und ich konnte halt leider nicht so viel Informationen darüber erhalten, weil sie mir das nicht sagen durfte. Und ich wollte jetzt auch die Mutter nicht so ansprechen, weil ich würde mich auch komisch als Mutter fühlen, wenn irgendwie eine Schülerin ankommt...
Interviewer: ...dass eine 17-Jährige...
Evelyn Zeh: ...ja, und dann kommt die da an: „Ja, ihr Kind hat ADS." Dann würde ich auch mir denken: „Was will die denn jetzt?" So einen guten Draht hatte ich jetzt auch nicht zu ihr und deswegen. Das ganz Lustige war halt, weil (Name des Jungen) mochte mich halt sehr gerne und dadurch konnte die Lehrerin halt sagen: „Okay, (Name des Jungen) sei jetzt leise." Und er hat weiter gemacht. Ich habe gesagt: „(Name des Jungen), leise." Und dann hat er gesagt: „Okay." Das war halt ganz lustig. Es war halt natürlich auch ein Vorteil für mich so ein Umgang mit ihm. Oder zum Beispiel viele andere Leute haben halt ihn als ganz nervig empfunden, weil ich glaube er hat eher ADHS. Er war halt sehr aufgedreht und ist eigentlich nie wirklich zur Ruhe gekommen, und weiß nicht, war halt so ein zerstreutes Kind. Ich habe so wirklich total meinen kleinen Bruder erkannt in ihm. Das war ganz lustig. Und ich dachte halt so: „Wow". Ich frage mich halt so, weil ich merke, er hat Probleme und er wird halt auch so von anderen Leuten halt wirklich so, ich sage mal nicht verabscheut, aber die mögen ihn halt nicht. Also auch so ältere Kinder konnten ihn halt nicht leiden. Ich meinte so: „Ich verstehe das gar nicht, er ist eigentlich wirklich ein total niedliches Kind." Ich weiß nicht, dann wollten die überhaupt nicht: „Oh, der ist so nervig, ich hasse das Kind." Und so. Ich denke mir, das ist voll gemein, ich meine, wenn er wirklich ADHS hat, er kann doch gar nichts dafür. Ich meine, es ist doch gut, wenn ihm geholfen wird. Und dann hat die Lehrerin mir halt so unter der Hand verraten: „Ja, okay, wird halt gerade getestet." Und dann meinte ich so: „Ja, das ist aber gut und das freut mich auch wirklich für ihn." Und ich hoffe halt, dass er dann vielleicht, wenn er dann auch unter Medikation gestellt wird, dass es ihm dann einfach hilft. Und er auch in der Schule zurecht kommt und so weiter. Zum Beispiel im Mathetest, alle Kinder fangen an und lernen normal und er sitzt dann da und rechnet drei Mal nach. Er rechnet drei Mal nach und dann schreibt erst auf und dann sage ich: „(Name des Jungen), guck mal, hier steht 2+1 und da unten steht 1+2 und das ergibt beides das Gleiche. Das kannst du doch sehen." Und dann guckt er mich nur an und ich merkte irgendwie es kam nichts oben im Kopf an. Also solche Sachen und dann hat er auch wieder Tage natürlich, wo es gut geklappt hat. Aber ich habe halt schon so gemerkt, es ist halt schon irgendwie... ich hatte schon das Gefühl, es war irgendwie eine Einschränkung für ihn, vor allen Dingen, wenn er dann so ich sage mal in Anführungsstrichen verabscheut wird von anderen Leuten – nur weil er halt so aufgedreht ist. Und ich auch wirklich das Gefühl hatte, er kann es nicht kontrollieren. Ich hatte so das Gefühl, er kann es einfach nicht kontrollieren, er würde gerne, aber er kann es nicht. Aber ich kann ja auch schlecht so mit einem Sechsjährigen darüber sprechen. Das geht ja ein bisschen schlecht – von daher habe ich halt die Lehrerin angesprochen. Ich meinte so: „Ja, hier ich weiß es kommt komisch, aber darum habe ich halt den Verdacht, ich habe es selber und weiß halt daher wie er fühlt." Und deswegen ich glaube, es tat ihm persönlich auch ganz gut so eine ältere Bezugsperson sage ich mal in Anführungsstrichen zu haben. Dadurch, dass halt so viele Ältere – zum Beispiel wir sollten lesen, als Beispiel – und dann halt zum Beispiel (Name des Jungen) war immer übrig. Und alle so: „Oh nicht der, nicht mit dem." Und dann habe ich gesagt: „Ja, ich habe kein Problem mit ihm zu lesen" – weil ich weiß, wie ich mit ihm umgehen soll." Ich habe das jetzt ein bisschen auch gelernt sage ich mal, wie ich mit ihm umgehen soll und wie ich ihn zur Konzentration bewegen kann. Und daher habe ich kein Problem mit dem Umgang mit ihm. Also ich hatte wirklich kein Problem mit ihm. Er war halt ein nettes, fröhliches, aufgewecktes Kind.
Interviewer: ...dass eine 17-Jährige...
Evelyn Zeh: ...ja, und dann kommt die da an: „Ja, ihr Kind hat ADS." Dann würde ich auch mir denken: „Was will die denn jetzt?" So einen guten Draht hatte ich jetzt auch nicht zu ihr und deswegen. Das ganz Lustige war halt, weil (Name des Jungen) mochte mich halt sehr gerne und dadurch konnte die Lehrerin halt sagen: „Okay, (Name des Jungen) sei jetzt leise." Und er hat weiter gemacht. Ich habe gesagt: „(Name des Jungen), leise." Und dann hat er gesagt: „Okay." Das war halt ganz lustig. Es war halt natürlich auch ein Vorteil für mich so ein Umgang mit ihm. Oder zum Beispiel viele andere Leute haben halt ihn als ganz nervig empfunden, weil ich glaube er hat eher ADHS. Er war halt sehr aufgedreht und ist eigentlich nie wirklich zur Ruhe gekommen, und weiß nicht, war halt so ein zerstreutes Kind. Ich habe so wirklich total meinen kleinen Bruder erkannt in ihm. Das war ganz lustig. Und ich dachte halt so: „Wow". Ich frage mich halt so, weil ich merke, er hat Probleme und er wird halt auch so von anderen Leuten halt wirklich so, ich sage mal nicht verabscheut, aber die mögen ihn halt nicht. Also auch so ältere Kinder konnten ihn halt nicht leiden. Ich meinte so: „Ich verstehe das gar nicht, er ist eigentlich wirklich ein total niedliches Kind." Ich weiß nicht, dann wollten die überhaupt nicht: „Oh, der ist so nervig, ich hasse das Kind." Und so. Ich denke mir, das ist voll gemein, ich meine, wenn er wirklich ADHS hat, er kann doch gar nichts dafür. Ich meine, es ist doch gut, wenn ihm geholfen wird. Und dann hat die Lehrerin mir halt so unter der Hand verraten: „Ja, okay, wird halt gerade getestet." Und dann meinte ich so: „Ja, das ist aber gut und das freut mich auch wirklich für ihn." Und ich hoffe halt, dass er dann vielleicht, wenn er dann auch unter Medikation gestellt wird, dass es ihm dann einfach hilft. Und er auch in der Schule zurecht kommt und so weiter. Zum Beispiel im Mathetest, alle Kinder fangen an und lernen normal und er sitzt dann da und rechnet drei Mal nach. Er rechnet drei Mal nach und dann schreibt erst auf und dann sage ich: „(Name des Jungen), guck mal, hier steht 2+1 und da unten steht 1+2 und das ergibt beides das Gleiche. Das kannst du doch sehen." Und dann guckt er mich nur an und ich merkte irgendwie es kam nichts oben im Kopf an. Also solche Sachen und dann hat er auch wieder Tage natürlich, wo es gut geklappt hat. Aber ich habe halt schon so gemerkt, es ist halt schon irgendwie... ich hatte schon das Gefühl, es war irgendwie eine Einschränkung für ihn, vor allen Dingen, wenn er dann so ich sage mal in Anführungsstrichen verabscheut wird von anderen Leuten – nur weil er halt so aufgedreht ist. Und ich auch wirklich das Gefühl hatte, er kann es nicht kontrollieren. Ich hatte so das Gefühl, er kann es einfach nicht kontrollieren, er würde gerne, aber er kann es nicht. Aber ich kann ja auch schlecht so mit einem Sechsjährigen darüber sprechen. Das geht ja ein bisschen schlecht – von daher habe ich halt die Lehrerin angesprochen. Ich meinte so: „Ja, hier ich weiß es kommt komisch, aber darum habe ich halt den Verdacht, ich habe es selber und weiß halt daher wie er fühlt." Und deswegen ich glaube, es tat ihm persönlich auch ganz gut so eine ältere Bezugsperson sage ich mal in Anführungsstrichen zu haben. Dadurch, dass halt so viele Ältere – zum Beispiel wir sollten lesen, als Beispiel – und dann halt zum Beispiel (Name des Jungen) war immer übrig. Und alle so: „Oh nicht der, nicht mit dem." Und dann habe ich gesagt: „Ja, ich habe kein Problem mit ihm zu lesen" – weil ich weiß, wie ich mit ihm umgehen soll." Ich habe das jetzt ein bisschen auch gelernt sage ich mal, wie ich mit ihm umgehen soll und wie ich ihn zur Konzentration bewegen kann. Und daher habe ich kein Problem mit dem Umgang mit ihm. Also ich hatte wirklich kein Problem mit ihm. Er war halt ein nettes, fröhliches, aufgewecktes Kind.