Von vielen Lehrkräften erfährt Evelyn Zeh Verständnis, im Gegensatz zu einigen Verwandten. Insbesondere das Thema der Medikamente ist sehr umstritten.
Evelyn Zeh: Also meine Lehrer wissen es halt.
Interviewer: Alle?
Evelyn Zeh: Jetzt nach den Ferien weiß ich nicht. Ich hatte halt noch viele Lehrer, von denen, die ich jetzt habe, noch nicht. Aber so zum Beispiel mein Tutor weiß das, mein Philosophieleistungskurslehrer weiß es, mein Seminarfachlehrer weiß es.
Interviewer: Und hast du das denen erzählt? Deine Mutter? Wie ist es? Wie wird das kommuniziert?
Evelyn Zeh: Ich habe es – also manchmal sagen sie halt auch so: „Ja, du bist manchmal so unkonzentriert oder so im Unterricht." Und dann sage ich ihnen halt warum. Und dann sage ich ihnen halt: „Ich habe ADS." Und dann sagen sie so: „Oh ja, das habe ich mir schon gedacht." Aber die sind da eigentlich alle verständnisvoll. Also ich habe noch nie erlebt, dass irgendein blöder Kommentar von einem Lehrer kam. Die sind da alle verständnisvoll und sagen: „Ja okay, verstehe ich, weiß ich jetzt, nehme ich Rücksicht drauf."
Ja ich weiß halt schon, zum Beispiel von der Verwandtschaft jetzt, dass da halt schon viele doofe Kommentare kamen.
Interviewer: Also von euren Verwandten?
Evelyn Zeh: Ja, unseren Verwandten. Also zum Beispiel, dass dann irgendeine alte Tante sagt: „Och ja, müsst ihr ein paar mehr Rosinen geben und dann..."
Interviewer: Rosinen?
Evelyn Zeh: Ja, Rosinen.
Interviewer: Ist ja auch gestört.
Evelyn Zeh: Keine Ahnung, oder zum Beispiel: „Ja, ihr stellt die nur ruhig und setzt die unter Drogen." Und also ich wurde selber schon mal, als ich glaube ich zehn oder elf war, wurde halt so ein blöder Kommentar in mein Gesicht gegeben von einer Tante. Und seitdem bin ich halt sehr vorsichtig, wem ich das erzähle. Oder zum Beispiel auch von Klassenkameraden, wenn wir irgendwie, weiß nicht, über Drogen oder in Deutsch oder so diskutieren, kommt auch oft: „ADS, die wollen ja nur Aufmerksamkeit und im Mittelpunkt stehen." Und da ist natürlich, weil ich es habe, ist natürlich schon ein gewisser emotionaler Punkt mit mir dabei. Und das regt mich halt schon natürlich auf. Und verzeihe ich mich selber natürlich auch und sage, dass das gar nicht stimmt und die gar nicht wissen, was das überhaupt ist – Krankheit – und keine Ahnung haben davon. Oder auch zum Beispiel, dass ADS-Leute schneller zu Drogenabhängigkeit neigen, weil sie Ritalin nehmen. Die haben halt keine Ahnung.
Interviewer: Alle?
Evelyn Zeh: Jetzt nach den Ferien weiß ich nicht. Ich hatte halt noch viele Lehrer, von denen, die ich jetzt habe, noch nicht. Aber so zum Beispiel mein Tutor weiß das, mein Philosophieleistungskurslehrer weiß es, mein Seminarfachlehrer weiß es.
Interviewer: Und hast du das denen erzählt? Deine Mutter? Wie ist es? Wie wird das kommuniziert?
Evelyn Zeh: Ich habe es – also manchmal sagen sie halt auch so: „Ja, du bist manchmal so unkonzentriert oder so im Unterricht." Und dann sage ich ihnen halt warum. Und dann sage ich ihnen halt: „Ich habe ADS." Und dann sagen sie so: „Oh ja, das habe ich mir schon gedacht." Aber die sind da eigentlich alle verständnisvoll. Also ich habe noch nie erlebt, dass irgendein blöder Kommentar von einem Lehrer kam. Die sind da alle verständnisvoll und sagen: „Ja okay, verstehe ich, weiß ich jetzt, nehme ich Rücksicht drauf."
Ja ich weiß halt schon, zum Beispiel von der Verwandtschaft jetzt, dass da halt schon viele doofe Kommentare kamen.
Interviewer: Also von euren Verwandten?
Evelyn Zeh: Ja, unseren Verwandten. Also zum Beispiel, dass dann irgendeine alte Tante sagt: „Och ja, müsst ihr ein paar mehr Rosinen geben und dann..."
Interviewer: Rosinen?
Evelyn Zeh: Ja, Rosinen.
Interviewer: Ist ja auch gestört.
Evelyn Zeh: Keine Ahnung, oder zum Beispiel: „Ja, ihr stellt die nur ruhig und setzt die unter Drogen." Und also ich wurde selber schon mal, als ich glaube ich zehn oder elf war, wurde halt so ein blöder Kommentar in mein Gesicht gegeben von einer Tante. Und seitdem bin ich halt sehr vorsichtig, wem ich das erzähle. Oder zum Beispiel auch von Klassenkameraden, wenn wir irgendwie, weiß nicht, über Drogen oder in Deutsch oder so diskutieren, kommt auch oft: „ADS, die wollen ja nur Aufmerksamkeit und im Mittelpunkt stehen." Und da ist natürlich, weil ich es habe, ist natürlich schon ein gewisser emotionaler Punkt mit mir dabei. Und das regt mich halt schon natürlich auf. Und verzeihe ich mich selber natürlich auch und sage, dass das gar nicht stimmt und die gar nicht wissen, was das überhaupt ist – Krankheit – und keine Ahnung haben davon. Oder auch zum Beispiel, dass ADS-Leute schneller zu Drogenabhängigkeit neigen, weil sie Ritalin nehmen. Die haben halt keine Ahnung.