Wahrnehmung von COVID-19 vor der eigenen Erkrankung
Viele Interviewpartner*innen schilderten, wie sie COVID-19 wahrgenommen hatten, bevor sie selbst erkrankten. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie, in den Jahren 2020 und 2021, schien eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 für viele zunächst noch weit entfernt zu sein. Berichte über schwere COVID-19-Verläufe prägten zunehmend die Medienlandschaft und lösten bei vielen Interviewpartner*innen Unsicherheit, Ängste und Sorgen über eine mögliche Ansteckung aus. (Mehr dazu: hier)
Ab 2021, besonders nach der Einführung der COVID-19-Impfungen, änderte sich die Sichtweise vieler unserer Interviewpartner*innen deutlich. Sie berichteten über weniger Sorgen und Ängste bezüglich einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Zum einen, weil die meisten bereits geimpft waren und sich gut geschützt fühlten, zum anderen, weil im persönlichen Umfeld vermehrt von milden Krankheitsverläufen berichtet wurde. Einige Interviewteilnehmer*innen erwähnten zudem, dass sie sich immun gegenüber dem Virus fühlten oder stolz darauf waren, sich über lange Zeit nicht mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert zu haben.
Marion Kiefer war geimpft und fühlte sich schon fast immun, als sie sich im Jahr 2022 infizierte.
Martina Epp infizierte sich erst sehr spät, im Dezember 2023, mit dem Coronavirus SARS-CoV-2.
Rückblickend kritisierten vereinzelt Interviewpartner*innen die Rolle der Medien zu Beginn der Pandemie, die ihrer Meinung nach unnötige Ängste vor der Krankheit COVID-19 geschürt hätten.