Erfahrungen mit der hausärztlichen Versorgung

Viele unserer Interviewpartner*innen berichteten während und nach der COVID-19-Pandemie von ihren Erfahrungen mit der gesundheitlichen Versorgung während ihrer akuten Phase der COVID-19-Erkrankung. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie suchten viele Interviewpartner*innen noch verstärkt die Hilfe und Unterstützung ihrer Ärzt*innen (mehr dazu: hier). Während und nach der Pandemie hingegen kontaktierten unsere Interviewpartner*innen ihre Hausärzt*innen hauptsächlich zur Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder gelegentlich für Ratschläge im Umgang mit der Erkrankung. Einige hatten während ihrer akuten Erkrankung keinen Kontakt zu ihren Ärzt*innen, entweder, weil sie unsicher waren, wie diese ihnen helfen könnten, oder weil sie keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung benötigten.

Isa Pernat benötigte bei ihren Erkrankungen in den Jahren 2021, 2022 und 2023 in erster Linie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und war mit der Betreuung durch ihre Hausärztin sehr zufrieden.

Während ihrer Erkrankung im März 2023 hatte Sophie Muth keinen Kontakt zu ihrem Hausarzt, da sie keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung benötigte.

Günther Nitschke kontaktierte seinen Arzt im Februar 2024 nicht, da er bereits wusste, dass er die Erkrankung einfach aussitzen muss.

Während Nadine Stahls COVID-19-Erkrankung im Dezember 2023 rief ihr Ehemann bei seinem Hausarzt an und erfuhr, dass sie bei Fieber ins Krankenhaus gehen sollten.

Vereinzelt berichteten Interviewpartner*innen, dass sie während ihrer Erkrankung keinen Hausarzt bzw. keine Hausärztin hatten. Nina Pfeifer erzählte, dass sie seit fast 20 Jahren keine Ärzt*innen besucht hatte, da sie kaum krank war und sich einen Arbeitsausfall als Selbstständige nicht leisten konnte. Bei ihrer zweiten COVID-19-Erkrankung war sie jedoch auch angestellt und benötigte nun eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Dabei half ihr eine Kundin, die bei einem Hausarzt arbeitete.

Nina Pfeifer kontaktierte im Dezember 2023 eine ihrer Kundinnen, die bei einem Hausarzt arbeitete, um Unterstützung bei der Beschaffung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten.

Einige unserer Interviewpartner*innen suchten nach einigen Tagen oder Wochen erneut ihre Hausärzt*innen auf, wenn sie sich trotz negativem Testergebnis noch nicht wieder gesund fühlten und dies abklären wollten. Viele erlebten auch hier Unterstützung, andere wiederum weniger Verständnis. Mehr zu den Erfahrungen von Betroffenen mit Long-/Post-COVID lesen Sie hier.