Die Erfahrungen von Viktor Amsel
Zum Zeitpunkt des Interviews im Februar 2022 war Viktor Amsel 82 Jahre alt und lebte mit seiner Frau in einem Dorf in einem Haus. Im Dezember 2020 erlitt Viktor Amsel einen Herzinfarkt und wurde stationär behandelt. Während der Zeit im Krankenhaus infizierte er sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und dem Krankenhauskeim MRSA. Aufgrund der COVID-19 Erkrankung entwickelte er eine Lungenentzündung. An die Akutphase der Erkrankung konnte er sich nicht erinnern. Später stellte er Symptome wie Schwierigkeiten beim Schlucken, Appetitlosigkeit, Geruchs- und Geschmacksverlust sowie eine große körperliche Schwäche fest. Dabei war er sich aber nicht sicher, ob alle Symptome von seiner COVID-Infektion herrührten, oder von seiner Herz-OP, die er durchführen lassen musste.
Im Dezember 2020 erlitt Viktor Amsel einen Herzinfarkt, aufgrund dessen er stationär im Krankenhaus aufgenommen wurde. Es folgte eine OP am offenen Herzen mit drei Bypässen. Während der Zeit im Krankenhaus infizierte er sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Viktor Amsel erzählte, dass er daraufhin eine Lungenentzündung bekam, die Lunge punktiert wurde und dass er künstlich ernährt wurde. Zusätzlich infizierte er sich noch mit dem Krankenhauskeim, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA). Insgesamt wurde Viktor Amsel sechs Wochen lang isoliert auf der Intensivstation behandelt. An die ersten fünf Wochen auf der Intensivstation konnte er sich nicht mehr erinnern, nur noch an Halluzinationen aus dieser Zeit. Danach erlebte er einige Symptome wie Schwierigkeiten beim Schlucken, Appetitlosigkeit, körperliche Schwäche, Geruchs- und Geschmacksverlust. Hier war er sich aber nicht sicher, ob alle Symptome mit der COVID-Erkrankung oder der Herz-OP zusammenhingen. Im Krankenhaus fühlte er sich vom medizinischen Personal immer sehr gut versorgt.
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erlebte Viktor Amsel neben seiner physischen Erschöpfung zu Beginn auch Ängste. Dabei haben ihm vor allem seine Frau, sein Optimismus und seine ganz eigene Bewältigungsstrategie geholfen, diese zu lindern: „Keine Angst, Lebensfreude entwickeln und Disziplin zeigen...das ist das Rezept, was ich für mich angewendet habe.“ Viktor Amsel entschied sich gegen eine Reha, da er sich nach der Entlassung noch zu schwach fühlte. Daher stellte er sich sein eigenes Trainingsprogramm zusammen. Nach etwa sechs Wochen kam der Geruchssinn und nach etwa einem Dreivierteljahr der Geschmackssinn wieder.
Aus Vorsorge ließ sich Viktor Amsel nach seiner Erkrankung zweimal mit einem Corona-Impfstoff impfen. Zum Zeitpunkt des Interviews im Februar 2022 fühlte er sich besser und nahm blutdrucksenkende Medikamente aufgrund seines Bluthochdrucks. Er machte jeden dritten Tag für eine Stunde Gymnastik und fuhr seit Herbst 2021 wieder Fahrrad.