Stephan Bergmann beschrieb seine Erfahrungen auf der Intensivstation und danach.

Auch, weil ich, wie gesagt, so hoch Fieber hatte und dann unter Beobachtung im Krankenhaus bleiben musste. Das Fieber ging auch nicht mehr runter, wurde sogar noch schlimmer, sodass nach drei Tagen auf der Isolationsstation das Risiko für mich zu hoch war und ich auf die Intensivstation verlegt wurde. Auch da ist das Fieber dann noch mal hochgestiegen, sodass dann also auch die Beatmung nicht mehr über den normalen Schlauch statt-, also nicht nur über die normale Nasenbrille stattfinden konnte, sondern schon auf Druckbeatmung, mit einer Maske umgestiegen wurde. Und als auch die Druckbeatmung nicht mehr ausreichte, hat man mich ins Koma versetzt und intubiert. Also ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, wie lange das war. Ich bin auch wieder relativ schnell aus dem Koma zurückgeholt worden... Aber seitdem -ich hatte doch eine Lungenentzündung dabei. Das heißt also ich habe diese typischen Covid-Symptome gehabt, also mit der Lungenentzündung beidseits. Und musste dann noch antibiotisch behandelt werden... Wie gesagt, ich war da noch eine Zeitlang auf der Intensivstation noch zwei, drei Tage auf der Intensivstation. Bis sich das Herz, dann wieder einreguliert hat, weil es bei dem Aufwachen sehr stark tachykard war und  kleinste Belastungen sofort zum Anschnellen des Pulses geführt haben. Als mein PCR-Test dann negativ war, wurde ich dann -als meine zwei negativen PCR-Tests hintereinander vorlagen- wurde ich von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt. Mit einem Umweg natürlich noch einmal über eine Isolationsstation mit einem Tag Aufenthalt dort. Dann in die Normalstation, weil ich dann nicht mehr als ansteckend galt. Man hat also festgestellt, dass ich logopädischen Bedarf hatte, weil ich erst mal wieder schlucken lernen musste nach der Intubation. Und meine Stimme hatte auch noch nicht funktioniert, weil die Stimmbänder durch die Intubation...in Mitleidenschaft gezogen wurden ... Die Stimmbänder sind bis heute noch nicht in Ordnung - wurden ... Die Stimmbänder sind bis heute noch nicht in Ordnung. Ich habe also Physiotherapie auch noch bekommen, weil ich Lagerungsschäden hatte. Der Fußheber -ich hatte eine Fußheberschwäche bekommen, weil die Kniegelenke, den Nerv abgeklemmt hatten. Und dadurch musste ich noch in physiotherapeutische Hilfe wieder gehen lernen. Das habe ich relativ schnell für mich selber, weil ich einen großen Antrieb in mir hatte, alleine durchgeführt. Also sehr schnell versucht, sehr viele Schritte wieder zu gehen, sodass ich also auch im Krankenhaus schnell auf zweitausend bis zweieinhalbtausend Schritte pro Tag gekommen bin. Also weil ich diesen Fuß nicht richtig heben konnte, war das natürlich immer sehr belastend, aber ich wollte dieses Gefühl wegbekommen, dass dieser Fuß nicht mehr mir gehört. Ich wurde mit den Worten auch entlassen, "Sie können froh sein, noch ein Weihnachten feiern zu dürfen." ... Es stand also wirklich auf Messers Schneide ... Das ist schon eine ziemliche Grenzerfahrung gewesen, weil also, wie gesagt, wenn das also nicht nur ein Arzt sagt, sondern mehrere Ärzte, dann muss das Wohl ein bisschen Gewicht gehabt haben.