Die Erfahrungen von Sophie Muth
Zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2023 war Sophie Muth 25 Jahre alt und arbeitete als Beamtin in Probezeit. Sie lebte mit ihrem Partner und einem jungen Hund in einer Wohnung. Vor ihrer ersten Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 im März 2023 war sie bereits zweifach gegen COVID-19 geimpft. Die akute Phase ihrer Erkrankung verlief mit einer Vielzahl von Symptomen, darunter Geschmacksverlust, Halsschmerzen, Husten, Fieber und Schwindel.
Als ihr Partner grippeähnliche Symptome verspürte, begab sich Sophie Muth ins Homeoffice. Sie übernahm die meisten Aufgaben im gemeinsamen Haushalt. An diesem Tag erledigte sie noch einen Großeinkauf und ging mit dem gemeinsamen Hund spazieren.
Zwei Tage nachdem die Symptome bei ihrem Partner begonnen hatten, spürte auch Sophie Muth eine ganze Reihe von körperlichen Anzeichen. Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und starkes Schwitzen traten plötzlich und heftig auf, sodass sie sich beim Arbeitgeber krankmeldete und sofort Bettruhe einlegte. Sophie Muth und ihr Partner führten daraufhin zu Hause Antigen-Selbsttests durch, die positiv ausfielen. Sie entschied sich gegen einen PCR-Test, da ihr Arbeitgeber für die wenigen Tage der ersten Woche eine Krankmeldung ohne Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung akzeptierte. Schnellstmöglich informierten sie alle vorherigen Kontaktpersonen, da sie sich große Sorgen um deren Gesundheit machten. Sie hatten jedoch Glück, da niemand sich bei ihnen ansteckte und Familie sowie Freunde gelassen auf die Diagnose reagierten.
In der Zeit der Akutphase verbrachte Sophie Muth die meiste Zeit im Bett oder auf dem Sofa und schaute Serien. Sie und ihr Partner richteten neben ihrem Bett ein "Krankenlager" ein, komplett ausgestattet mit allem Notwendigen wie Essen und Medikamenten. Sie aß wenig und nur schnell zuzubereitende Fertigsuppen, da ihr Hunger aufgrund des Geschmacksverlust eingeschränkt war. Ihre Mutter sowie die Mutter ihres Partners versorgten sie zwischenzeitlich mit Lebensmitteln.
Sophie Muth konnte sich nicht daran erinnern kann, jemals in ihrem Leben so krank gewesen zu sein wie zu diesem Zeitpunkt. Sophie Muth fühlte sich zunehmend erschöpft und musste sich oft stützen. Besonders die kurzen Spaziergänge mit ihrem Hund empfand sie als sehr anstrengend. Glücklicherweise erholte sich ihr Partner schnell und konnte wieder alle Aufgaben übernehmen.
In der zweiten Woche ihrer Erkrankung arbeitete sie im Home-Office, da eine wichtige Deadline bevorstand und ihre Kollegen nicht auf sie verzichten konnten. Obwohl sie diese Arbeit als ziemlich anstrengend empfand, war sie dankbar, dass sie nicht persönlich vor Ort sein musste.
In der Zeit nach der Erkrankung machten Sophie Muth und ihr Partner sich kurzzeitig Sorgen um mögliche Langzeitfolgen. Sobald sie wieder zur Arbeit ging, bemerkte sie beim Treppensteigen eine stark ausgeprägte Kurzatmigkeit, die sie noch mehrere Monate beibehielt. Schon bald verschwand dies jedoch, wodurch schnell wieder alles beim alten war.
Zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2023 ist Sophie Muth wieder vollständig genesen.