Ruth Großer bekam durch die Aussteuerung weniger Geld und fühlte sich wertlos.
Jetzt bin ich ja ausgesteuert. Jetzt kriege ich weniger Geld. Jetzt muss ich mir meine Therapie ja eingrenzen für mich selber, weil ich habe nur gewisses Geld zur Verfügung. Jetzt habe ich 42 Jahre gearbeitet. Davor 14-, acht oder 39 Jahre 100 Prozent trotz vier kleiner Kinder damals. Die sind ja jetzt alle Erwachsen. Und die habe ich dann vor drei Jahren zurückgefahren, weil ich gesagt habe „Jetzt kann ich ein bisschen kürzertreten, weil die Kinder brauchen meine finanzielle Unterstützung nicht mehr.“ Was sag ich auf den letzten Metern, wo ich in die Rente gehen könnte? Also ich als Sprinterin sage, ich breche mittendrin zusammen. Auf der Zielgeraden versage ich quasi. Weil das System hat für mich jetzt nichts mehr übrig. Ich bin nichts mehr wert. Wenn ich jetzt privat versichert wäre, würde ich verschiedene Therapien noch bekommen. Mir haben in unserer Selbsthilfegruppe, die privatversichert sind, die bekommen andere Therapien und werden etwas anders behandelt. Die müssen nicht drei Monate warten auf einen Kardiologentermin, Pneumologentermin, Neurologentermin.