Monika Steiner betonte, dass Ärzt*innen sich daran erinnern sollten, dass Betroffene Menschen seien und dass sie ernst genommen werden wollen.
Das ist sehr hart, was ich da jetzt sage. Die [Ärzt*innen] sollen sich überlegen, dass ihnen gegenüber ein Mensch sitzt und für den Menschen ist es so, dass sein Leiden für ihn zentral ist. Und dass man ihn ernst nimmt. Dass man ihm das Gefühl gibt, dass er ernst genommen wird. Und dass sie sich es nicht einfach machen sollen, das alles auf die Psyche abzuschieben. Weil der Mensch macht es sich nicht einfach, weil es nicht einfach für ihn ist. Und ein Arzt, männlich, weiblich, divers, ich weiß, Gender-konform, ist immer eine Hoffnung. Man hofft, man geht dahin und sagt „In der Hoffnung, du kannst mir helfen.“ Dann erwarte ich von einem Arzt, dass er nicht so schonungslos das sagt wie mein Pneumologe. Aber zumindest sagt „Hören Sie her. Die Krankheit ist neu oder noch nicht erforscht. Ich weiß, dass Sie-. Ich glaube Ihnen, dass Sie Probleme haben. Aber wir wissen wirklich nicht, was wir mit Ihnen tun sollen, damit es Ihnen besser geht.“ Also zu akzeptieren, dass sie nicht allwissend sind. Und dass sie auch an ihre Grenzen stoßen. Sie müssen das natürlich kürzen. Aber das ist das, also, dass sie achtsam mit, mit ihren Patienten oder ihren Kunden umgehen. Sie ernst nehmen und dann auch wirklich mal zugeben, „Wir wissen nicht, wie wir Ihnen helfen können. Ich versuche es zwar, aber-.“ Die sind ja auch nicht allwissend.