Die Erfahrungen von Kira Schneider
Zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2021 war Kira Schneider 34 Jahre alt und wohnte mit mehreren Freund*innen in einer Hausgemeinschaft in einer Großstadt. Kira Schneider war im medizinischen Sektor als Psychologin tätig. Als sie im März 2020 Erkältungssymptome entwickelte, ließ sie sich aufgrund ihrer Tätigkeit auf das Coronavirus SARS-CoV-2 testen und war positiv. Während der Erkrankung entwickelte Kira Schneider Symptome wie Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust.
Als Kira Schneider Erkältungssymptome zeigte, suchte sie sich einen Hausärztin, die auf PCR-Abstriche spezialisiert war und wurde dort umgehend getestet. Auf dem Weg zur Hausärztin merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Sie fühlte sich „anders krank“, empfand ein massives Schwächegefühl und erlebte Schweißausbrüche. Einen Tag später erhielt sie ihr positives Ergebnis per Telefonanruf von der Hausärztin. Die Hausärztin informierte Kira Schneider darüber, dass sie sich in Quarantäne begeben musste und verständigte auch das Gesundheitsamt. Nach drei Tagen verlor Kira Schneider ihren Geschmacks- und Geruchssinn. Sie bekam Angst, die Welt nicht mehr über Geschmack und Geruch erleben zu können.
Nachdem die Hausärztin sie darum gebeten hatte, isolierte sich Kira Schneider von der Hausgemeinschaft in ihrem Zimmer. Dazu sprach sich Kira Schneider mit ihren Mitbewohner*innen über die Nutzung geteilter Räumlichkeiten ab. In diesen Bereichen trug sie Maske und desinfizierte Oberflächen. Mit Essen und anderen Einkäufen wurde sie von ihren Mitbewohner*innen versorgt, indem sie es ihr vor die Zimmertür stellten.
Sie fühlte sich in der Zeit sehr einsam. Auch machte sie sich in dieser Zeit schwere Vorwürfe, da sie Sorge hatte, Kolleg*innen angesteckt zu haben.
Die ersten drei Tage schlief Kira Schneider viel. Nach fünf Tagen konnte sie wieder Yoga machen und versuchte, mit Unterstützung einer ausgewogenen Ernährung ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu unterstützen. Sie nutzte nun auch den hauseigenen Garten. Gespräche, die sie mit ihrer Familie per Telefon und mit ihren Mitbewohner*innen im Garten führte, waren ihr sehr wichtig.
Nach etwa vier Monaten fiel Kira Schneider das Treppensteigen schwer, sodass sie sich von verschiedenen Ärzt*innen untersuchen ließ. Dabei wurde eine leicht eingeschränkte Lungenfunktion diagnostiziert. Die Ärzt*innen rieten ihr kontinuierlich sportliche Aktivitäten in ihren Alltag zu integrieren, was sie in die Tat umsetzte. Bei einer späteren Kontrolle hatte sich die Lungenfunktion auf ein normales Niveau verbessert. Zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2021 ging es Kira Schneider wieder gut.