Helen Struch beschrieb, dass ihre Kinder große Ängste um sie hatten und sie nicht richtig für ihre Kinder da sein konnte.
Das ist kein leichtes Thema, weil das für alle Seiten traumatisch war. Die erste Zeit war schlimm, als wir uns nicht umarmen konnten. Es wurde aber noch schlimmer, zwei Monate später, als wir nicht wussten, ob ich das überlebe. Wir haben das als Eltern irgendwie versucht, von den Kindern fernzuhalten, aber es war nicht zu verstecken. Also, Mama ging es immer schlechter und meine damals vierjährige Tochter sagte irgendwann zu mir, „Mama, ich habe Angst, Dich zu verlieren.“ Die Große hat auch Ängste gehabt und hat meinen Mann gefragt, wie es mir geht, und ob ich wieder gesundwerde. Irgendwann lag sie nachts neben mir und hat neben mir geschlafen. Gleichzeitig hat sie sich um ihre kleine Schwester gekümmert. Ich konnte meine kleine Tochter über ein Jahr nicht hochnehmen. Ich konnte einfach nicht für sie da sein, für beide nicht. Meine große Tochter hat ihre kleine Schwester ganz viel in den Arm genommen, sie getragen, mit ihr gespielt. Gleichzeitig hatte sie Homeschooling im Lockdown und ich glaube, sie ist innerhalb von wenigen Monaten drei Jahre älter geworden, oder fünfzig oder was. Das war immens belastend für alle. Im Grunde war der einzige, der das alles zusammengehalten hat, mein Mann.