Die Erfahrungen von Elena Taleeva
Zum Zeitpunkt des Interviews im April 2024 war Elena Taleeva 42 Jahre alt und lebte mit ihrer Ehefrau und ihrer Tochter in einer Wohnung. Sie war als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Sie hatte bereits drei Covid-19-Impfungen erhalten, bevor sie sich im August 2021 erstmals mit SARS-CoV-2 infizierte. Bei dieser ersten Infektion hatte sie Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur, Schwäche und Kurzatmigkeit, wobei die Kurzatmigkeit etwa einen Monat anhielt. Im August 2022 erkrankte sie erneut an Covid-19. Sie erlebte wieder Symptome wie Kurzatmigkeit und Schwäche. Zwischen 2021 und 2022 ließ sich Elena Taleeva gegen Covid-19 impfen und fühlte sich gut geschützt.
Im August 2022 erkrankte zunächst ihre Frau an Covid-19, während Elena Taleeva erste Erkältungssymptome bemerkte. Ihr erster Antigen-Schnelltest, den sie nasal durchführte, war negativ, während ein zusätzlicher Schnelltest, den sie noch von ihrer Tochter aus dem Kindergarten hatte und oral durchführte, positiv war. In der Folge begab sich die ganze Familie - entsprechend den damals geltenden Schutzmaßnahmen - in Quarantäne. Freunde versorgten sie mit Lebensmitteln. Da ihre Ehefrau krank und ihre Tochter noch klein war, konnte sich Elena Taleeva nicht ausruhen und kümmerte sich trotz eigener Erkältungssymptome um ihre Tochter.
Sie erlebte vor allem Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur und Schwäche. Gegen die Schmerzen half ihr ein Medikament, das den Wirkstoff Ibuprofen enthielt. Außerdem trank sie viel Thymian-, Kamillen- oder Salbeitee, oft mit Honig und Ingwer. Eines Tages verspürte sie eine kurzzeitige Depression, die sie jedoch auf hormonelle Veränderungen zurückführte. Obwohl ihre Symptome nach einigen Tagen verschwanden, blieb ihr Antigen-Schnelltest noch 10 Tage lang positiv. Rückblickend kann sich Elena Taleeva nicht mehr genau erinnern, ob sie in dieser Zeit zu Hause gearbeitet hat oder ob es ausreichend war, ihren Arbeitgeber über die Krankheit zu informieren. Sie war nicht krankgeschrieben. Nach der Erkrankung war sie etwa einen Monat lang beim Treppensteigen kurzatmig und nahm erst nach diesem Monat ihre sportlichen Aktivitäten wieder auf. Danach fühlte sie sich wieder gesund.
Im November 2023 erkrankten zunächst ihre Ehefrau und dann auch Elena Taleeva erneut an Covid-19, kurz vor der geplanten Geburtstagsfeier ihrer Tochter. Während die Ehefrau rechtzeitig zur Feier wieder negativ getestet wurde, war der Antigen-Schnelltest von Elena Taleeva an diesem Tag positiv. Obwohl es keine Schutzmaßnahmen mehr gab, isolierte sie sich sofort in ihrem Schlafzimmer. Dass sie den Geburtstag ihrer Tochter nicht miterleben konnte, empfand sie als besonders schwierig und schlimmer als die Krankheit selbst. Anfangs spürte sie kaum Symptome. Erst nach einigen Tagen traten Kurzatmigkeit und Halsschmerzen auf, dann wurde sie plötzlich sehr schwach und musste das Bett hüten. Die Genesung dauerte etwas länger.
In den folgenden Monaten wurde sie immer wieder krank und war sich nicht sicher, ob es an der Covid-Erkrankung lag, die ihr Immunsystem geschwächt hatte, oder ob sie den Viren und Bakterien aus dem Kindergarten ihrer Tochter ausgesetzt war.
Zum Zeitpunkt des Interviews, etwa sechs Monate nach ihrer letzten Covid-19-Erkrankung, fühlte sich Elena Taleeva jedoch wieder gesund.