Doris Michels erlebte die Isolation auf der Normalstation, wo sie sich mit einer anderen COVID-19 Patientin ein Zimmer teilen musste, der es sehr viel schlechter ging.
Das Zimmer war gefühlt auch ein Einzelzimmer. Da standen wir mit zwei Betten drin. Und diese Mitpatientin ... war für mich todgeweiht. Also, die hing an tausend Schläuchen, tausend Beuteln, sprach nicht mehr, war für niemanden ansprechbar und für mich war es ganz furchtbar, dass ich - und ich bin gewohnt, mit Menschen zu arbeiten, ich habe jahrelang mit Schwerstbrandverletzten gearbeitet. Also ich kenne körperliche Probleme, aber für mich in meiner Situation -ich lag in diesem Bett und habe gedacht "Ich bin jetzt eigentlich das einzige lebendige Wesen, was dieser Frau die Hand halten könnte", weil es durfte ja niemand zu uns, außer dem Personal und ich habe es nicht hinbekommen. Ich konnte nicht mal da rübergucken, diese Geräusche, die Gerüche, es war für mich nicht machbar. Und da bin ich auch heute noch nicht mit fertig mit diesem schlechten Gewissen jemandem etwas verwehrt zu haben, was ich hätte geben können, aber nicht konnte in dem Moment und in diesem Zimmer zu sein und auch nicht raus zu kommen, nicht raus zu können war: furchtbar.