Für Rudolf Kammerer waren die 38 Bestrahlungen ungewöhnlich und er hatte ein komisches Gefühl.

Und zwar musste ich da auf den Schwaden liegen. Und dann hat man mich fixiert, ich sah dann aus, auf dem Körper, wie ein Strickmusterbogen, dass ich immer die ganz gleiche Position wieder habe zum Bestrahlen. Dann hat man mir erklärt, ich müsste zur Justierung das erste Mal- hat man mir einen Ballon in den After eingeführt, der aufgeblasen wurde, damit dann die Position von dem Geschwür ganz genau feststellbar war. So hat man mir das so ungefähr erklärt. Und dann habe ich nach dem ersten Mal- musste ich mich entscheiden, ob ich das ertragen kann mit dem Ballon, weil das ist erstens sehr- ein bisschen blöd, wenn man da jedes Mal von hinten da so ein Ding reingeführt wird. Meistens waren es noch hübsche Mädchen, in dem Fall macht einem das dann nichts aus. Also gut. Das habe ich halt dann durchgezogen, 38 Mal wurde ich bestrahlt. Und nach dem Ende hat man noch, glaube ich, noch einmal drangehängt, weil die noch nicht ganz hundertprozentig- es haben ein paar Stunden gefehlt. Da wird, scheint es, genau Buch geführt. (...)
Aber das Bestrahlen ist natürlich etwas Gigantisches, wenn man da auf den riesen Schwaden liegt. Und da kommt eine Maschine- alles flüchtet raus und dann hört man nur klacken und machen und tun. Und es ist schon irgendwie, nicht gerade beängstigend, aber es ist ein komisches Gefühl, man denkt: Oh, um Gottes Willen. Aber dann denkst du auch: Ja, es muss ja sein. Also gut, was soll es. Dann machen wir das halt.